Beamte der Nationalpolizei beim Betreten des Hotels, in dem die Gruppenvergewaltigung stattgefunden haben soll. | Alejandro Sepúlveda

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Im Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 18 Jahre alten deutschen Urlauberin auf Mallorca treten zunehmend Details des Vorfalls an die Öffentlichkeit. Während sich die sechs Männer aus Deutschland, die der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge zwischen 21 und 23 Jahre alt sind und zumindest in einem Fall einen Migrationshintergrund haben, am Freitag in Polizeigewahrsam befanden, werteten die Ermittlungsbehörden die sichergestellten Smartphones der Tatverdächtigen aus. Auf mehreren der Handys stießen die Behörden offenbar auf Videos, auf denen die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung festgehalten worden war. Die mutmaßliche Tat ereignete sich am Donnerstag gegen 3.40 Uhr morgens in einem Hotelzimmer an der Playa de Palma.

Dabei sah Medienberichten zufolge zunächst alles nach einem harmlosen Urlaubsflirt aus. In einer Diskothek hatte die 18-Jährige, die mit zwei Freundinnen ihren Urlaub auf Mallorca verbrachte, einen der Festgenommenen näher kennengelernt und Gefallen an ihm gefunden. Gemeinsam verließen sie den Club und suchten am Strand ein ruhiges Plätzchen, um ungestört Geschlechtsverkehr zu haben. Im Anschluss schlug der Mann vor, gemeinsam sein Hotel aufzusuchen. Da der Rezeptionist der Herberge jedoch der jungen Frau den Zutritt zum Zimmer verweigerte, besann sich ihr neu gewonnener Liebhaber seiner Freunde, die zum selben Zeitpunkt in einem anderen Hotel an der Playa de Palma untergebracht waren.

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In deren Zimmer angekommen, kam es "Ultima Hora" zufolge erneut zum Geschlechtsverkehr. Eine dramatische Wendung nahm die bis dato romantische Nacht erst, als die fünf Freunde des Liebhabers in ihr Zimmer zurückkehrten. Diese schlugen postwendend vor, ebenfalls mit der 18-Jährigen sexuell aktiv zu werden. Die junge Frau äußerte offenbar ihr Einverständnis, mit zwei der fünf Freunde Geschlechtsverkehr zu haben, die drei anderen lehnte sie jedoch ab. Damit wollten sich diese den ersten Ermittlungsergebnissen zufolge nicht abfinden. Mit Gewalt forderten sie den Geschlechtsakt ein und filmten sich dabei mit ihren Smartphones. Nach ihrer Festnahme sollten die mutmaßlichen Vergewaltiger gegenüber der Polizei später zu Protokoll geben, dass der Geschlechtsverkehr im gegenseitigen Einverständnis stattgefunden hätte.

Als die Männer von der jungen Frau ließen, gelang dieser die Flucht aus dem Hotelzimmer. Völlig aufgelöst alarmierte die 18-Jährige das Hotelpersonal, das wiederum umgehend die Polizei benachrichtigte. Die rückte Minuten später mit mehreren Einsatzwagen an und nahm noch im Hotelzimmer fünf der Männer fest. Der sechste Tatverdächtige, jener junge Mann, mit dem die Urlauberin zuvor zweimal einvernehmlichen Sex hatte, wurde am Donnerstagabend festgenommen. Die sechs Männer sollen am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden.

Das mutmaßliche Opfer wurde derweil gerichtsmedizinisch untersucht und befindet sich gegenwärtig in psychologischer Betreuung durch die spanischen Behörden. Das deutsche Konsulat auf Mallorca wurde über den Vorfall in Kenntnis gesetzt.