Nach ihrer Pleite bei den Regional- und Kommunalwahlen zieht es Francina Armengol (PSOE) nun nach Madrid ins Unterhaus. | T. Ayuga

TW
0

Die Parlamentswahlen sind vorbei, nun steht den Parteien eine möglicherweise komplizierte Regierungsbildung in Madrid bevor. Auch auf Mallorca wird sich schon bald wieder das Gesprächsthema auf den Straßen anderen Ereignissen zuwenden. Und trotzdem stellt sich so mancher die Frage: Welche unmittelbaren Folgen hatte die Wahl für die Insel?

Zunächst einmal färbte sich die politische Landkarte Mallorcas am zurückliegenden Sonntag noch ein bisschen blauer als sie eh schon war. Tiefblau sozusagen. In gerade mal zehn Gemeinden wählten die Wahlberechtigten mehrheitlich eine linke Partei. In Spanien steht die Farbe Blau für den Wahlerfolg der konservativen Volkspartei PP, Rot für ein Hoheitsgebiet der Sozialdemokraten PSOE. Am Wahltag färbten sich 54 Gemeinden blau, nur sieben entschieden, die rote Fahne hochzuhalten. Zu den tapferen PSOE-Wählern zählten die Menschen in Puigpunyent, Consell, Binissalem, Pollença, Artà, Capdepera und Son Severa. Und dann gab es noch drei Gemeinden, die sich ein rosafarbenes Gewand überzogen: Esporles, Deià und Campanet. Dieses Trio stimmte mehrheitlich für die neu gegründete Linksformation Sumar.

Ähnliche Nachrichten

Zur Erinnerung: Nach den Parlamentswahlen 2019 hatte sich ein farbliches Patt auf der Inselkarte eingestellt. PP und PSOE sicherten sich vor vier Jahren annähernd dieselbe Anzahl von Gemeinden. Was folgte, war ein Linksbündnis unter der Sozialdemokratin Francina Armengol. Stärkster Koalitionspartner war damals die Formation Unidas Podemos, die vor wenigen Wochen in der Partei Sumar aufging.

Apropos Armengol. Die ehemalige balearische Regierungschefin verzichtete am Montag auf ihr Mandat als Abgeordnete des Landesparlaments in Palma. Sie schaffte am Sonntag den Sprung ins spanische Unterhaus (Congreso de Los Diputados) und macht fortan in Madrid Politik. An ihre Stelle rückte die Parteigenossin Silvia Cano. Insgesamt entsenden die Balearen acht Vertreter ins Unterhaus, jeweils drei die PP und PSOE und jeweils einen die Linksformation Sumar und die rechtspopulistische Vox. Für Letztere zieht es Jorge Campos in die spanische Hauptstadt. Campos war zuvor im Rathaus Calvià unter anderem für den Klimawandel zuständig. Das ist insofern interessant, da seine Partei immer wieder mit der Leugnung des Klimawandels auf sich aufmerksam macht.

Auf eine besondere Weise machten am Montag Unbekannte in den Stadtvierteln Camp Redó und Can Domenge (Palma) ihren Unmut über den Ausgang der Wahlen Luft. Sie hinterließen an mehreren Stellen Fäkalienhäufchen und verzierten diese mit Fähnchen der beiden Parteien PP und Vox.