Replantationen nach Arbeitsunfällen gehören für das Ärzteteam der Klinik Mutua Balear zur Routine. | Mutua Balear

TW
0

Zwei Chirurgen der Abteilung Wiederherstellungschirurgie des Krankenhauses Mutua Balear ist es gelungen, bei einem Patienten dessen abgetrennte Finger mithilfe seiner eigenen Zehen zu rekonstruieren. Dem 40 Jahre alten Mann, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", waren bei einem Arbeitsunfall im vergangenen März der Daumen und zwei weitere Finger einer Hand größtenteils abgetrennt worden. Weil mehr als 48 Stunden zwischen dem Unfall und der ersten Operation verliefen, war es aus medizinischen Gründen nicht mehr möglich, die abgetrennten Gliedmaßen wieder anzunähen. Nachdem Plan A somit ausgeschieden war, entsannen die beiden Spezialisten Luis Parra und Ana Mora einen Plan B.

Dieser beinhaltete, dass sie ihrem Patienten Teile der Zehen amputierten und mit diesen die betroffenen Finger weitgehend wiederherstellten. Zwei Monate nach den entscheidenden chirurgischen Eingriffen werteten die Ärzte das Ergebnis der Operation jetzt als "sehr zufriedenstellend". Der Genesungsprozess des Patienten verlaufe "sehr gut", Autofahren, Körperpflege und selbständiges Anziehen könnten wieder ohne fremde Hilfe verrichtet werden.

Ähnliche Nachrichten

Allerdings betonte das Ärzte-Duo, dass es sich bedeutend lieber für Plan A entschieden hätte. Dies wäre der Fall gewesen, wären die abgetrennten Gliedmaßen innerhalb von 48 Stunden in einwandfreiemZustand und gut gekühlt mit dem Patienten angeliefert worden. "Replantationen dieser Art führen wir regelmäßig mit großem Erfolg durch", sagte Parra. Wenn die abgetrennten Körperteile im Idealzustand eintreffen, liege die Erfolgsquote bei über 90 Prozent. Beim Transport der Gliedmaßen sei darauf zu achten, dass diese zwar gut gekühlt würden, aber nicht in direkten Kontakt mit dem Eis kämen.

Entscheidend, so Parras Kollegin Mora, sei ferner zu wissen, wohin man sich in derartigen Fällen zu wenden habe. "Zeit ist Gold wert", so Mora. Auf den Balearen sei die Mutua Balear die einzige Klinik, die derartige chirurgische Eingriffe vornehme. Da das Krankenhaus mit der spanischen Sozialversicherung Seguridad Social kooperiert, landen zahlreiche Arbeitsunfälle, die sich täglich auf den Inseln zutragen, auf den OP-Tischen von Parra und Mora.