Mitarbeiter der Großwäschereien kommen in der Hochsaison kaum zur Ruhe. Jetzt gibt es für sie verbesserte Arbeitsbedingungen. | Aina Ginard

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Mallorcas Hotelgäste müssen demnächst doch nicht in schmutzigen Bettlaken nächtigen. Gewerkschaftsvertreter der Wäschereiangestellten und Unternehmensvertreter haben am Montag eine Einigung erzielt und im Anschluss an zähe Verhandlungen den ab Dienstag geplanten Streik abgewendet. Die entscheidende Verhandlungsrunde habe unter Beteiligung eines Schiedsgerichtes stattgefunden, meldete die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Die Angestellten der Großwäschereien, zu deren Kunden insbesondere Übernachtungsbetriebe gehören, hatten vor wenigen Tagen aufgrund "nicht hinnehmbarer Arbeitsbedingungen" mit einem unbefristeten Arbeitsausstand gedroht. Mitten in der Hochsaison hätte dieser Schritt möglicherweise weitreichende Folgen für die Tourismusbranche gehabt.

Ab 1. August kommen Wäschereimitarbeiter demnach in den Genuss eines Gehaltsanstiegs von derzeit 1.080 Euro auf dann 1200 Euro plus 50 Euro Bonus pro Monat. Für den Monat Juli wird die Differenz rückwirkend mit dem Augustgehalt ausgezahlt. Zudem soll Medienberichten zufolge das Salär im April 2024 um weitere 100 Euro angehoben werden. Ferner sieht die Einigung vor, in der Branche generell die 5-Tage-Woche einzuführen. Dies gilt jedoch nur für Betriebe mit 25 Mitarbeitern oder mehr, kleine Wäschereien dürfen auch weiterhin an der bislang üblichen 5,5-Tage-Woche festhalten.

Eine weitere Forderung der Arbeitnehmer war, neben der gesetzlich vorgeschriebenen Pause zusätzliche 30 Minuten Ruhezeit beanspruchen zu können. In diesem Punkt entschieden sich beide Seite für eine salomonische Lösung: Die ersten 15 Minuten gehen fortan auf das Konto des Arbeitgebers, die zweite Viertelstunde auf das des Arbeitnehmers. Dieser muss dann am Ende des Tages die 15-minütige Erholungsphase draufschlagen.

Mit der am Montag erzielten Einigung atmet insbesondere die Hotelbranche Mallorcas auf. Manche Herbergen waren bereits von einem Worst-Case-Szenario ausgegangen und hatten bei Herstellern tonnenweise Laken und Bettwäsche reserviert.