Bürgermeister Jaime Martínez mit Vertretern des städtischen Nahverkehrsbetriebes vor den "nutzlosen" Wasserstoff-Bussen | Pilar Pellicer

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Palmas öffentliches Nahverkehrsunternehmen EMT entgehen pro Monat rund 30.000 Euro dadurch, dass die fünf von der Vorgängerregierung im Rathaus angeschafften Wasserstoff-Busse wegen fehlendem Treibstoff nicht zum Einsatz kommen. Das gab Bürgermeister Jaime Martínez bekannt. Hintergrund: Wie erst vor wenigen Tagen ans Licht gekommen war, steht die zur Herstellung von Wasserstoff gebaute Anlage in Lloseta wegen eines Konstruktionsfehlers sei ihrer offiziellen Einweihung vor einem Jahr still.

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"Unsere Vorgänger haben die Bürger getäuscht. Man kann nicht fünf Millionen Euro für den Kauf von Bussen ausgeben, die anschließend gar nicht eingesetzt werden können“, so Martínez. Zwar sei der Einsatz der Fahrzeuge theoretisch auch ohne Wasserstoff möglich, in diesem Fall wäre ihre maximale Einsatzdauer aber auf eine Stunde begrenzt, was sie für den Linienverkehr in der Stadt unbrauchbar machten. Ein Verkauf der Busse kommt für den Bürgermeister aber auch nicht in Frage, da er nach Meinung von Martínez einen finanziellen Verlust bedeute. Derzeit suche man nach Alternativen, die Fahrzeuge trotz ihrer technischen Limitierungen für den Linienverkehr in irgendeiner Weise einzubinden.

"Im Gegensatz zu der fehlenden Transparenz unserer Vorgänger erklären wir die Dinge, wie sie sind. Man hat uns einen städtischen Nahverkehr hinterlassen, der ein Chaos ist“, wetterte der konservative Bürgermeister in Anspielung auf das bis zu den Wahlen im vergangenen Mai regierende Linksbündnis im Rathaus. Nach Angaben von Martínez hätte man nach dem Regierungswechsel rund 85 defekte Stadtbusse vorgefunden, deren Zahl man mittlerweile auf knapp 60 reduziert habe. Dazu kämen vier weitere wegen technischer Mängel unbrauchbare Minibusse, die jedoch repariert werden konnte sowie zehn elektrische betriebene Stadtbusse, die über nur einen Ladepunkt verfügten.