Die Strände von Manacor gewinnen in nur zwei Jahren bis zu sechs Meter Sand zurück. Möglich wurde dies unter anderem durch systematisches Ablegen von getrocknetem Seegras. | Cati Amores

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Gute Nachrichten von der Strandfront! Auf Mallorca ist es den Behörden in den vergangenen Jahren gelungen, das wetterbedingte Schrumpfen von Stränden deutlich aufzuhalten. Und besser noch: An den Playas der Gemeinde Manacor im Inselosten sind einige beliebte Sandstreifen sogar um insgesamt sechs Meter gewachsen – das entspricht Schätzungen zufolge zwischen 50 und 150 Kubikmetern Sandvolumen!

Eine der Hauptrollen bei diesem Erfolg hat das Seegras gespielt. Die sogenannte Posidonia wächst auf großen Unterwasserwiesen. Auf ihren Schutz haben die Behörden auf der Insel in den vergangenen Jahren besonders großen Wert gelegt. Die Seegrasteppiche tragen nämlich wesentlich zum Schutz der Strände vor Stürmen bei, begünstigen aber auch die Rückhaltung und Ablagerung von Sedimenten, was die natürliche Regeneration der Strände ermöglicht.

"Früher wurde Posidonia als Schmutz betrachtet. Der gesellschaftliche Wandel hat aber dazu geführt, dass sie jetzt als das gesehen wird, was sie ist: ein natürliches Element, das erhalten werden muss, um unsere Strände zu regenerieren", erklärt der Umweltbeauftragte der Gemeinde, Sebastià Llodrà.

Auch Marcial Bardolet Richter, Leiter der Abteilung zur Überwachung der Seegraswiesen im balearischen Umweltministerium, betonte erst jüngst im MM-Gespräch die Wichtigkeit der Posidonia. Diese würde, vor allem wenn sie sich am Strand ablagert, von Touristen oft als "stinkende Algen" wahrgenommen, sei aber für den Erhalt der Playas enorm wichtig. Vielmehr seien eine intensive Bebauung und eine ausgeprägte Tourismusindustrie, die saubere, leer geräumte Strände für ihre Hotelgäste bevorzugt, die wahren "Feinde" für das natürliche Gleichgewicht.