Zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Palma. | M. À. Cañellas

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Die balearische Landesregierung will der Kreuzfahrtindustrie ein Stück weit entgegenkommen und prüfen, ob ab der Nebensaison 2025 die Zahl der Schiffe im Hafen von Palma de Mallorca aufgestockt werden kann. Das sagte am Dienstag der für Tourismus, Kultur und Sport zuständige Minister Jaume Bauzà nach einem Gespräch mit dem Spanien-Vertreter des Internationalen Kreuzfahrtverbands CLIA, Alfredo Serrano. An der Unterredung nahm nach Angaben der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" auch Regierungschefin Marga Prohens teil.

Bauzà zufolge liege es auch im Interesse der Landesregierung, die Möglichkeiten nach mehr Stopps von Kreuzfahrtschiffen auszuloten. "Wir schließen diesen Schritt nicht aus, aber zunächst müssen wir die Voraussetzungen prüfen", so der Minister. Sein Ministerium wolle bei der endgültigen Entscheidung Faktoren wie Nachhaltigkeit und Effizienz berücksichtigen. Die Zahlen der geplanten Stopps für das laufende Jahr, 2024 und die Hochsaison 2025 seien bereits so weit festgelegt, dass sich diese nicht änderten. Für die Nebensaison 2025 seien die Planungen der Kreuzfahrtunternehmen aber noch nicht abgeschlossen.

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Die Kreuzfahrtindustrie wünscht sich händeringend mehr Anlegemöglichkeiten in Palma. Deren Spanien-Abgesandter Serrano sagte am Rande des Treffens, dass es für die Branche auf Mallorca zwei Hauptsaisons gebe: April bis Mai sowie Oktober bis November. "In diesen Monaten besteht eine große Nachfrage nach zusätzlichen Stopps in Palma." Für die Kreuzfahrtindustrie habe Mallorca aufgrund "der optimalen Fluganbindungen" eine große Bedeutung, sagte Serrano weiter. Zudem verfüge die Insel über eine bestens ausgebaute touristische Infrastruktur.

Als ob Bauzà bereits ahnte, dass er sich in weiten Teilen der Bevölkerung mit dieser Initiative keine Freunde machen werde, hatte er für Kritiker gleich noch eine Rechtfertigung übrig. "Jeder Urlauber ist auf Mallorca willkommen, und dazu zählen auch Kreuzfahrturlauber." Derzeit dürfen im Hafen von Palma maximal drei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig anlegen. Damit will die Politik unter anderem verhindern, dass das Transportwesen im Bereich des Hafen kurzfristig kollabiert.