Gemeinsam sind wir stark: Der gestrandete Einmaster spielte durchaus mit, die anrückende Polizei nicht. | M. À. Cañellas

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Mithilfe von Freunden und der Unterstützung von solidarischen Badegästen hat ein Yachtbesitzer am Dienstag auf Mallorca versucht, seinen gestrandeten Einmaster wieder flott zu machen. In den sozialen Netzwerken, so MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", habe er zuvor zum ungewöhnlichen Happening am Strand Son Matías in Palmanova aufgerufen. Zu den Dutzenden von freiwilligen Helfern, die mit vereinter Kraft das etwa acht Meter lange Boot in Richtung Wasser zu schieben versuchten, gesellte sich zudem eine motorbetriebene Llaut. Für die moralische Unterstützung sorgten derweil zahlreiche klatschende Strandgäste. Starker Wind und hoher Wellengang hatten die Yacht am vergangenen Sonntag vom Anker getrennt und an den Strand gespült.

Als die strammen Männer und wenigen Frauen gegen 17 Uhr ihre erste Schubkraft entfalteten, zeigte sich das Segelboot durchaus kooperativ, was jedoch zu entscheidenden Anteilen auch an der Llaut lag, die an einem dicken Seil zog. Auf diese Weise kam das Vorderteil des Bootes schnell mit ihrem angestammten Element, dem Wasser, in Berührung. Besitzer und Helfer schöpften in diesem Moment vermutlich Hoffnung, den Einmaster tatsächlich wieder dem Meer zurückgeben zu können. Das wäre nicht nur der deutlich schnellere Weg gewesen, als die verschiedenen behördlichen Instanzen einzuschalten, der Besitzer hätte sich auch mehrere Tausend Euro an Abschleppkosten sparen können.

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Und dann kam doch alles ganz anders. Nach fast zweistündigen gemeinsamen Kraftanstrengungen fuhren plötzlich sieben Polizeistreifen vor, um sich von dem geselligen Geschehen ein Bild zu machen. Was Ortspolizei und Guardia Civil in gemeinsamer Mission dem Yachtbesitzer mitzuteilen hatten, löste bei Letzterem und seiner Anhängerschaft wenig Begeisterung aus: Das Wiederflottmachen einer gestrandeten Yacht, und möge diese auch durchaus willig mitmachen, sei auf diese rustikale Art vom Gesetzgeber weder gerne gesehen noch erlaubt. Damit endete die völkerverständigende Solidaritätsaktion am Strand von Palmanova abrupt. Sämtliche Engelszungen des Yachtbesitzers reichten nicht aus, die Ordnungshüter davon zu überzeugen, ein Auge zuzudrücken.

Einen Gewinner hat das pflichtbewusste Einschreiten von Ortspolizei und Guardia Civil freilich: Die Firma, die das havarierte Boot letztlich wieder flott machen darf. Bis dahin darf die Yacht weiterhin am Son Matías-Strand bewundert werden.