2015 erreichten Tierschützer, dass der Stierkampf offiziell aus dem öffentlichen Leben in Palma verbannt wurde. | Ultima Hora

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Der rechtspopulistischen Partei Vox schwebt vor, die Stadt Palma wieder für Stierkämpfe freizugeben. Über einen entsprechenden Antrag soll an diesem Donnerstag im Stadtrat beraten und abgestimmt werden. Allerdings stehe die Partei mit ihrem Anliegen bislang alleine da, meldet MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Mittwoch. In vorangegangenen Abstimmungen in den entsprechenden Kommissionen stimmten nur die Vertreter von Vox für die Wiederaufnahme von Stierkämpfen auf Mallorca. Selbst die konservative Volkspartei PP, die mit Jaime Martínez den Bürgermeister stellt und politisch in vielerlei Hinsicht ähnliche Ziele wie Vox verfolgt, enthielt sich ihrer Stimmen.

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Unter den im Stadtrat vertretenen Linksparteien stößt die Initiative auf Unverständnis. Francesc Dalmau, der für die sozialdemokratische PSOE im Stadtrat sitzt, bezeichnete den Vorschlag von Vox als "barbarischen Akt". Auf Mallorca habe in Sachen Tierschutz längst eine andere Epoche begonnen. Ferner wies Dalmau darauf hin, dass für Minderjährige der Zutritt zu Stierkampfveranstaltungen von Gesetz her verboten sei. Sollte sich Vox also am Donnerstag unerwartet mit der Initiative durchsetzen, "für Jugendliche unter 18 Jahren wäre die Arena tabu", sagte Sozialdemokrat. Der balearischen Gesetzeslage zufolge müssten in und um die Stierkampfarena zudem gut sichtbar Warnhinweise angebracht werden, die das Spektakel als "potenziell verstörend" kennzeichneten.

Vor acht Jahren hatte Palma dem Stierkampf offiziell eine Absage erteilt und die Stadt als "ciudad antitaurina" deklariert. Vorausgegangen war eine Bürgerbewegung, die rund 300.000 Unterschriften gegen den Stierkampf sammelte.