Nach Worten der spanischen Staatssekretärin im Tourismusministerium, Rosana Morillo, wird die EU im Kampf gegen die illegale Ferienvermietung schon bald ernst machen. | Teresa Ayuga

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Auch am zweiten und letzten Tag des EU-Tourismusgipfels auf Mallorca stand das Thema illegale Ferienvermietung ganz oben auf der Agenda der aus 27 Ländern angereisten Teilnehmer. Im Anschluss an ein Treffen der europäischen Tourismusminister im Kongresspalast in Palma stellte die spanische Staatssekretärin Rosana Morillo eine baldige EU-weite Regelung in Aussicht. Das Regelwerk, das "voraussichtlich noch in diesem Jahr" verabschiedet werde, werde "eine Zäsur" bei der tageweisen Vermietung an Urlauber darstellen, so Morillo.

Nach Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" einigte sich der Ministerrat auf die Schaffung eines europaweiten Datenregisters, in dem weitreichende Informationen zu Vermietern von Ferienunterkünften für alle Staaten und deren Regionen einsehbar sein sollen. "Die illegale Ferienvermietung lässt sich nur mit Datensätzen bekämpfen", sagte Morillo, "mit herkömmlichen Kontrollen vor Ort spüren wir nur einen Bruchteil des Angebots auf". Dem Kommissionsmitglied Hubert Martin Gambs zufolge soll mit der Sammlung von relevanten Daten "mehr Transparenz" erreicht werden. Zugleich stellten diese Datenmengen eine Grundlage für den Gesetzgeber dar, die bei der zielgerechten Ausarbeitung von Regulierungen und Vorschriften behilflich sei.

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Nach der Verabschiedung einer EU-weiten Regelung soll nach Aussage von Morillo in Spanien "möglichst schnell" ein Zentralregister angelegt werden. In diesem müssten sämtliche Online-Plattformen, die sich an der Vermietung von Ferienwohnungen beteiligen, entsprechende Informationen zu den Vermietern hinterlegen. "Dieses wird monatlich aktualisiert und ermöglicht dem Gesetzgeber und den Kommunen einen Einblick in die Aktivitäten der Vermieter", so Morillo.

Zum Ende des EU-Gipfels verständigten sich die Teilnehmer auf eine gemeinsame Abschlusserklärung mit der Überschrift "Der Weg zu einem sozial nachhaltigen Tourismus". Darin verpflichten sich die EU-Länder, dem Tourismus eine zunehmend größere Bedeutung innerhalb der Staatengemeinschaft zukommen zu lassen. In dem nicht verbindlichen Abschlussdokument ist sogar von einem eigenen Budget die Rede.