Aufgrund weniger Hausverkäufe rechnet die balearische Landesregierung in diesem Jahr mit Steuereinbußen von etwa 150 Millionen Euro. | Albert Bravo Gil

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Infolge eines schwächelnden Immobilienmarktes rechnet die balearische Landesregierung in diesem Jahr mit einem tiefen Loch in der Steuerkasse. Laut einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" flossen über die Grunderwerbsteuer und ähnliche Abgaben in den ersten drei Quartalen 597 Millionen Euro in die Kassen des Finanzministeriums. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 730 Millionen. Ein Ministeriumssprecher auf Mallorca sagte gegenüber der Zeitung, dass man bis zum Jahresende mit einem Minus von schätzungsweise 150 Millionen Euro rechne. Übers Jahr gerechnet hatte die Landesregierung mit Steuereinnahmen in Höhe von 979 Millionen Euro kalkuliert.

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Nach einem Rekordjahr 2022 waren die Finanzjongleure des Landesministeriums 2023 von nahezu ähnlich hohen Einnahmen ausgegangen: 979 Millionen Euro. Im vergangenen hatten Grunderwerbsteuer und Abgaben, die bei Immobilientransaktionen fällig werden, nach Zeitungsberichten 981,3 Millionen Euro in die Steuerkasse gespült. Für die bislang nie dagewesene Höhe an Einnahmen machten Experten zwei Faktoren aus: Zum einen waren die Haus- und Wohnungspreise auf Mallorca und den Nachbarinseln gegenüber dem Vorjahr rasant angestiegen. Andererseits ließen sich Investoren im vergangenen Jahr von den hohen Preisen noch nicht abschrecken.

Die Ernüchterung auf dem Markt setzte in diesem Jahr ein. Im zurückliegenden September, so die MM-Schwesterzeitung, seien die Steuereinnahmen aus Immobiliendeals im Vergleich zum Vorjahresmonat um 29 Prozent eingeknickt. Neben den kaum noch erschwinglichen Preisen halten insbesondere hohe Finanzierungszinsen Käufer von der Aufnahme von Krediten ab. Und eine rasche Erholung sei derart nicht in Sicht.