Viel Betrieb auf der Anklagebank am Landgericht Palma: Am Donnerstag mussten 27 Angeklagte einer Drogenbande der Verkündung des Urteils zuhören. | Pascual Ribot

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Im Rahmen eines Makroprozesses gegen eine straff strukturierte Drogenbande auf Mallorca hat das Landgericht Palma am Donnerstag mehr als zwei Dutzend Haftstrafen gegen im Mai vergangenen Jahres festgenommene Mitglieder ausgesprochen. Einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge müssen demnach 27 Männer und Frauen Haftstrafen von insgesamt 57 Jahren und fünf Monaten antreten.

Der zuständige Richter befand die Angeklagten der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, des Drogenhandels und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz für schuldig. Ferner verurteilte das Landgericht die Angeklagten zu einer Geldstrafe in Höhe von insgesamt 202.384 Euro. Den Behörden zufolge hatte die zerschlagene Bande ihre kriminellen Aktivitäten auf Sóller und Port de Sóller konzentriert.

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Nach Zeitungsangaben blieb der Richter damit deutlich hinter den Forderungen der Staatsanwaltschaft zurück. Diese hatte für die Bande eine gesamte Haftdauer von fast 140 Jahren gefordert. Die jetzt Verurteilten waren bei einer inselweiten Großrazzia am 10. Mai vergangenen Jahres festgenommen worden.

Damals rückte die Guardia Civil in zahlreichen Häusern und Wohnungen, darunter in Palma, Algaida, Sineu, Sóller und Port de Sóller mit einer schwer bewaffneten Hundertschaft an. Bei den Hausdurchsuchungen stellten die Fahnder unter anderem mehr als ein Kilogramm Kokain, 600 Marihuanapflanzen, 800 Gramm Kokablätter sowie Bargeld und Schmuck mit einem Wert von 94.000 Euro sicher.