Die Entsalzungsanlage von Alcúdia versorgt vor allem die Platja de Muro. | Archiv Ultima Hora

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Der von einer anhaltenden Trockenheit geplagte Süden von Mallorca soll eine neue Entsalzungsanlage bekommen. Das hat die Balearen-Regierung mitgeteilt. Der für Wasserressourcen zuständige Generaldirektor Joan Calafat bezeichnete das Vorhaben als eines der wichtigsten Projekte des Meeres- und Wasserministeriums in der laufenden Legislaturperiode. Die neue "Desaladora" soll die Trinkwasserversorgung im Inselsüden garantieren.

Bereits 2019 hatten die Bürgermeister von Campos, Santanyí und Ses Salines, die allesamt der konservativen Volkspartei PP angehören, den Bau einer solchen Anlage gefordert. Eigentlich war bisher die Verlegung eines Wassernetzes von Palma bis zu den Gemeinden an Mallorca Südspitze geplant. Aus dem Ministerium verlautet es aber, dass das von der Vorgängerregierung geplante Vorhaben eigentlich zu kompliziert und teuer sein, man zunächst auf die Entsalzung von Meerwasser setze.

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Unklar ist noch, wo die Entsalzungsanlage entstehen soll. "Wir wollen 2024 die technischen Details festlegen und das Projekt 2025 ausschreiben. Entstehen wird die Anlage dann gegen Ende der bis 2027 dauernden Legislaturperiode", zitiert die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung Calafat. Mit dem Bau einhergehen soll die Installation eines Wassernetzes von Palma nach Manacor sowie die Modernisierung von Mallorcas Kläranlagen.

Die seit dem vergangenen Sommer an der Macht befindliche konservative Balearen-Regierung hatte sich von Anfang an die Modernisierung des maroden Wassernetzes der Insel auf die Fahnen geschrieben und will einen Großteil der Einnahmen aus der Urlauberabgabe "Ecotasa" darauf verwenden. Entsalzungsanlagen, von denen es auf den Balearen sieben an der Zahl gibt, gelten aber grundsätzlich als umstritten, da sie viel Strom verbrauchen und die Rückleitung von extrem salzhaltigem Wasser ins Meer als schädlich für die marine Fauna gilt.