Fast jedem Mallorca-Urlauber ist das GESA-Gebäude zu Füßen des Stadtstrandes in Palma bereits aufgefallen – so meisten negativ, eher wenigen positiv. | Jaume Morey

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Die Verhandlungen zum Verkauf des GESA-Hochhauses in Mallorcas Inselhauptstadt Palma laufen auf Hochtouren. Einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" ließ die Stadtverwaltung, die seit Jahren brennend an der teilweise leerstehenden Immobilie interessiert ist, jetzt ein weiteres Steinchen aus dem Weg räumen. Auf explizite Anfrage teilte die Denkmalschutzkommission mit, dass sie keine Einwände gegen eine (noch) hypothetische Zusammenlegung von Etagen hätte. Kaum war das Urteil in der Öffentlichkeit angekommen, beeilte sich der verantwortliche Stadtrat Óscar Fidalgo klarzustellen, dass es lediglich "um eine Konsultation handelte", nicht um eine Genehmigung oder Ähnliches.

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Der Hintergrund der Anfrage seitens der Stadt: Das Hochhaus mag zwar von außen betrachtet durchaus stolze Maße aufweisen, im Inneren ist die Decke auf allen Etagen fast zum Greifen nahe. Sollten sich die Stadt und der derzeitige Besitzer, dem Stromversorger Endesa, tatsächlich einig werden, dann soll nach dem Willen der Stadt in dem schmucklosen Gebäude unter anderem ein neues Museum für moderne Kunst einziehen. Und dieses würde mit großformatigen Ausstellungsstücken recht schnell an ihre Grenzen stoßen, so die Zeitung. Also plane die Stadt bereits mit dem Einriss verschiedener Zwischendecken, um die Etagenhöhe zu verdoppeln.

Palmas Bürgermeister Jaime Martínez hatte im Februar gesagt, dass die Stadt bereit sei, 25 Millionen Euro für das 1965 errichte Hochhaus zu bezahlen. Damit wäre es aber nicht getan. Experten der Architektenkammer Mallorca (COOAAT) schätzen die notwendigen Renovierungskosten auf 31 bis 47 Millionen Euro. Die Stadt plant nach eigenen Angaben, in dem Hochhaus das Stadtarchiv, eine Bibliothek, ein Innovationszentrum, Tagungsräume und Gastronomiebetriebe unterzubringen.