Palmas Bürgermeister José Hila und weitere Stadträte nahmen Aufstellung am Reiterstandbild König Jaume I. in Palma. | Pere Bota

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Ohne besondere Vorkommnisse, aber überschattet von zahlreichen sich widersprechenden politischen Forderungen ist die offizielle Ehrung des historischen Königs von Mallorca am Montagabend in Palma über die Bühne gegangen. Jeweils am 30. Dezember erinnert die Stadt traditionell an den aragonesischen König Jaume I., der im Jahre 1229 Mallorca von den Mauren zurückeroberte. Zu diesem Zweck legen die Ratsherren der Stadt am Reiterstandbild des Königs auf der Plaça d'Espanya Blumenkränze nieder.

Flankiert wurde die Veranstaltung von zwei gegnerischen politischen Gruppierungen, die mit jeweils rund 100 Teilnehmern präsent waren. Während die einen das Selbstbestimmungsrecht für Mallorca einforderten, machten sich die anderen für die Einheit Spaniens stark. Mit Fahnen in der Hand und in Sprechchören zogen die beiden Gruppen übereinander her.

Massive Polizeipräsenz sorgte dafür, dass es lediglich bei verbalen Auseinandersetzungen blieb.

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Die eintreffenden Ratsherren mit Bürgermeister Jose Hila an der Spitze wurden mit mehr Pfiffen als Applaus empfangen. Neben den Ratsherren legten auch Vertrerer von Organisationen wie Parteien, Anwohner- und Kulturvereinen Blumenkränze am Reiterstand nieder. Ihre Zahl ist in den vergangenen zwei Jahren von 25 auf 45 angestiegen.

Die Kranzniederlegung ist Teil des traditionellen Standartenfestes in Palma, bei dem auch einer Nachbildung des Helms von König Jaume I. eine wichtige Bedeutung zukommt. Das Programm zum Standardenfest finden Sie hier.

Parallel zu dem offiziellen Akt fand im Zentrum eine weitere Kundgebung der Befürworter einer mallorquinischen Selbstbestimmung statt. Diese treten für eine mallorquinische Republik in einer Föderation der katalanisch-sprachigen Regionen ein. Nach Angaben der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora nahmen rund 800 Menschen an dem Demonstrationszug durch die Innenstadt teil, etwas weniger als im Vorjahr. Andere Quellen wie Polizei und Veranstalter sprachen von 1500 bis 3000 Teilnehmern.

Das Video zur Demonstration: