Lokalpolitiker und andere Gäste am Sonntag in Palmanova.

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Im zu Calvià gehörenden Badeort Palmanova ist am Sonntag den Opfern des letzten Anschlags der Terrorgruppe ETA vor 14 Jahren gedacht worden. In Anwesenheit der balearischen Ministerpräsidentin Marga Prohens und anderen herausragenden Vertretern der konservativen Volkspartei und der rechtspopulistischen Vox-Partei wurde an zwei Beamte der Guardia Civil erinnert, die am 30. Juli 2009 durch die Explosion einer an ihrem Dienstfahrzeug angebrachten Bombe vor dem Hauptquartier der Guardia Civil in Palmanova ums Leben gekommen waren.

Es wurde eine Schweigeminute zu Ehren von Carlos Sáenz de Tejada García und Diego Salvá Lezaun abgehalten. Juan Antonio Amengual, der neue Bürgermeister von Calvià, (Volkspartei PP), sagte, dass jener Anschlag "das Ende" der baskischen Terrorgruppe gewesen sei. Am Attentatstag waren die beiden Opfer erst 27 bzw. 28 Jahre jung. Tatsächlich löste sich die hochkriminelle Organisation, die mehr als 850 Menschen getötet hatte, im Jahr 2011 auf.

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Zehn Tage nach dem Attentat von Palmanova detonierten weitere kleinere Bomben in vier Lokalen in Palma, ohne dass Menschen verletzt wurden. Betroffen waren das Restaurant "La Rigoletta", die noch heute existierende Bar Enco im Meeresviertel Portitxol und die heute nicht mehr genutzte Einkaufsgalerie unterhalb der Plaça Major.

Die ETA war eine marxistisch-leninistische, separatistische baskisch-nationalistische Untergrundorganisation. Sie wurde 1959 als Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur gegründet und bediente sich vorwiegend terroristischer Mittel, obwohl ihr auch mehrere politische Parteien im Kampf für die baskische Autonomie zur Seite standen. Der erste Mord der ETA wurde am 28. Juni 1960 verübt. Die Organisation verfolgte das Ziel eines von Spanien unabhängigen, sozialistisch geprägten baskischen Staates, der die spanischen autonomen Regionen Baskenland und Navarra sowie das französische Baskenland umfassen sollte, und führte ihren Kampf auch nach dem Übergang Spaniens von der Franco-Diktatur zur Demokratie weiter.