Wer von Palma nach Frankreich fliegen wollte, hatte am Dienstag Pech.

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Mit der Hochsaison kommen die Arbeitskonflikte, die das Räderwerk des Mallorca-Tourismus bedrohen: Euopäische Fluglotsen drohen damit, den Flugraum in diesem Sommer zu blockieren. Grund: Die erneuten Bemühungen der Europäischen Kommission, einen einheitlichen europäischen Flugraum zu schaffen und die Kontrollzentren zu privatisieren.

Nach Angaben der Tageszeitung "Ultima Hora" mussten bereits am Dienstag wegen eines Streiks französischer Fluglotsen acht Verbindungen zwischen Frankreich und Palma gestrichen werden, andere Flüge hatten Verspätungen.

Für Mittwoch erwartet die Airportleitung auf Mallorca einen "sehr komplizierten" Tag, da die European Transport Federation (ETF) zu einem Aktionstag aufgerufen hat und der Streik in Frankreich andauert. Dem Aktionstag sollen sich unter anderem Fluglotsen in Italien, Österreich und Portugal anschließen.

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Ein länger andauernder Konflikt mit den Fluglotsen verschiedener Länder könnte für die touristische Saison auf Mallorca verheerende Folgen haben. In diesem Sommer erwartet PMI in allen Monaten Rekord-Passagierzahlen. Entsprechend heftig wirken sich Flugausfälle oder Verspätungen aus.

Zum Hintergrund des seit zehn Jahren schwelenden Konflikts: Die Gewerkschaften fürchten die Auswirkungen des Projekts eines einheitlichen europäischen Luftraums auf ihre Arbeitsbedingungen. Den Plänen der EU zufolge soll der europäische Luftraum über die nationalen Grenzen hinweg in größere und damit effizientere Bereiche zusammengefasst werden.

Das Vorhaben soll Flugrouten verkürzen und Kerosin einsparen helfen. Nach Berechnungen der EU-Kommission sind die Flugstrecken im Schnitt 45 Kilometer länger als nötig. Derzeit ist der europäische Luftraum in über 650 Sektoren unterteilt. (jog)