Für den Schutz des Wohnraumes auf Mallorca protestieren Mitglieder der Plattform "Ciutat per qui l'habita" (deutsch sinngemäß "Stadt für die, die darin leben") auf einer Plenarsitzung im Rathaus von Palma. | Jaume Morey

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Ferienvermietungen auf Mallorca sind innerhalb von zwei Jahren um 20 Prozent gesunken. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Inselrats hervor. Waren es 2016 noch 32.089 Mietobjekte auf der gesamten Insel, hat sich die Zahl 2018 auf 25.686 verringert.

Das schwankt allerdings von Gemeinde zu Gemeinde stark. In stärker zonierten Gebieten wie beispielsweise in der Inselhauptstadt Palma war der Rückgang der Vermietungen mit 53 Prozent deutlich stärker als etwa in kleinen Gemeinden wie Costitx in der Inselmitte, wo die Ferienvermietung zwischen 2016 und 2018 sogar um 44 Prozent zugenommen hat.

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Der Tourismusverband Habtur, der den Bericht in Auftrag gegeben hat, wies unter anderem daraufhin, dass die hohen Strafen auch zu diesem Erfolg geführt haben könnten. So wurde die Online-Plattform Airbnb, einer der "Big Player" im Ferienvermietungsgeschäft, im Februar 2019 bereits mit einer Strafe von 300.000 Euro belegt, weil weiterhin Wohnungen illegal angeboten wurden. Auch privaten Vermietern drohen Strafen in bis zu fünfstelliger Höhe.

Seit Einführung des Tourismusgesetzes, das seit August 2017 genehmigte Ferienwohnungen und die zugehörige Einteilung in Zonen regelt, ist die Zahl illegaler Ferienvermietungen kontinuierlich gesunken. Seitdem müssen Hauseigentümer Plätze für Touristen kaufen - bis dato konnte jedes Einfamilienhaus eine Lizenz erhalten. Der Preis liegt bei 3500 Euro pro Schlafplatz in Einfamilienhäusern, 875 Euro in Wohnungen und 291,67 Euro bei Häusern, die nur für maximal zwei Monate im Jahr vermietet werden können.

Auf finanzieller Seite habe man mit 455.417 Touristen weniger durch fehlende Ferienvermietung in 2018 Einbußen von 192 Millionen für den Tourismussektor verzeichnet.