An Bilder von einer leeren Playa de Palma will sich die überwiegende Mehrheit der Menschen auf Mallorca nicht gewöhnen. | Pilar Pellicer

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Darauf wartet man nicht nur auf Mallorca: Vertreter der spanischen Tourismuswirtschaft haben die Regierung in Madrid aufgefordert, ihre Branche so schnell wie möglich wieder zum Leben zu erwecken.

Die Verbände der Familienunternehmen, darunter auch die Asociación Balear de la Empresa Familiar (ABEF), wollen ?Gewissheit? über die Pläne zur Öffnung der Grenzen und die Unterstützung, die ihre Betriebe zu erwarten haben, um die wirtschaftlichen Konsequenzen der Coronakrise abzumildern.

Es wird beklagt, dass andere Länder schneller reagieren, um das Tourismusgeschäft wieder anlaufen zu lassen. So hätten Länder wie Italien, Kroatien, Portugal, die Türkei und Deutschland bereits Vereinbarungen zur Einrichtung sicherer Luftkorridore von Juni bis Oktober getroffen. ABEF-Vertreterin Carmen Matutes erklärte, dass Tourismus schon deutlich vor dem 1. Juli wieder möglich sein müsse, um die Verluste zu verringern. Sollte dem nicht so sein, würden vermutlich viele Unternehmen gar nicht mehr öffnen, weil es sich nicht lohne.

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In dieselbe Kerbe schlägt die Vereinigung ?Mesa del turismo?, in der auch viele Reiseunternehmen von Mallorca und den Nachbarinseln organisiert sind. ?Mesa del turismo?-Sprecher Joan Molas fordert von Madrid, die touristische Aktivität ?so schnell wie möglich? wieder ausüben zu können.

Molas spricht davon, dass es ausländischen Gästen ab Mitte Juni wieder möglich sein müsse, ihren Urlaub in Spanien zu verbringen. Konkret peilt er den 15. Juni als Stichtag an und verweist auf Deutschland: Das Land habe verstanden, dass es den Tourismus reaktivieren müsse und setze sich dafür ein, dass in diesem Sommer ?Luftgesundheitskorridore? eingerichtet werden, damit seine Bürger in andere Länder reisen können, während in Spanien der Tourismus im Binnenland gefördert werde.

Der ?Mesa del turismo? schätzt, dass sich die Verluste in der Branche bis Ende Mai spanienweit auf 40 Milliarden Euro belaufen. Wenn der Tourismus nicht so schnell wie möglich wieder funktioniert, könnten es im August 80 Milliarden und Ende des Jahres sogar 120 Milliarden sein.

Das Wichtigste seien offene Grenzen und ein Anstieg der Flugverbindungen. Die EU hat ihre Mitgliedsstaaten aufgefordert, die Grenzen möglichst bald wieder zu öffnen, damit der Reiseverkehr wieder aufgenommen werden kann. Italien habe bereits angekündigt, dass man am 3. Juni aufmachen wird. Spanien könne solch eine Entscheidung nicht verzögern, so die Branchenvertreter.