Das Kloster in Valldemossa ist immer einen Besuch wert. | zora120875 / pixelio.de

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Ein jeder Pole muss während seines Mallorca-Urlaubs zumindest einmal in Valldemossa gewesen sein. Denn hier, in der kleinen malerischen Gemeinde im Nordwesten der Insel, hat der polnisch-französische Komponist Frédéric Chopin einen Winter verbracht. Und in dem slawischen Land östlich der Oder bekommt man – wie es auch dem Autor dieser Zeilen widerfahren ist – Chopins Musik von Kindesbeinen an eingeimpft.

Blick aus dem Fenster auf den Garten des Chopin-Museums (Foto: ds)

Umsoweniger verwundert es, wenn bereits am Eingang des "Frédéric Chopin & George Sand Museums" bei den Besuchern häufig polnische Worte zu vernehmen sind. Denn auch nach über 180 Jahren weht der Geist des großen Pianisten und Komponisten romantischer Musik noch immer durch die Räume des Gebäudes. Davon zeugen zahlreiche originale Handschriften des schon in seiner Jugend als Wunderkind geltenden Musikers.

1838 hatte Chopin seine Reise auf die Insel in Begleitung der französischen Schriftstellerin George Sand durchgeführt. In der Kartause in Valldemossa mietete das Paar zwei Klosterzellen. Dorthin wurde auch das Klavier aus Paris zugeschickt, das der Komponist vor seiner Abreise bei dem Klavierbauer Pleyel gekauft hatte.

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Während seines Aufenthalts auf der Insel komponierte Chopin einige seiner bekannten Werke, darunter das berühmte "Regenbogen-Prelude" und die nich minder bedeutende Ballade Nr. 2. Vor seiner Abreise verkaufte Chopin sein Pleyel-Klavier an die mallorquinische Familie Canut.

Der Garten des Museums bietet den Besuchern einen beeindruckenden Ausblick auf die majestätischen Berge der Tramuntana. Hier wird der Musiker wohl schöpferische Pausen eingelegt oder Kraft getankt haben. Direkt auf der gegenüberliegende Seite des Museums, an der Plaza de Cartuja, befindet sich die Kartause. Im Jahr 1399 wurde sie vom damaligen König von Aragon, Martin I., als Kloster Real Cartuja de Jesús de Nazaret de Valldemossa errichtet. Die heutigen Klosterräume stammen jedoch größtenteils aus dem 18. Jahrhundert. 1835 wurde das Kloster säkularisiert und die Mönche vertrieben. Später dienten die Räume als Gästehaus für Schriftsteller wie Miguel de Unamuno, Rubén Darío und George Sand.

An diesem Pleyel-Klavier hat der polnisch-französische Komponist gearbeitet (Foto: ds).

Gegenwärtig stellt die Kartause von Vallemossa einen monumentalen Komplex dar, in dem die Kirche, die alte Kloster-Apotheke hervorstechen, ebenso einer der europaweit am besten erhaltenen Druckpressen aus dem 
17. Jahrhundert.

Valldemossa ist von Palma in einer halben Stunde mit dem Auto erreichbar. Der Eintritt beträgt für das Museum 5 Euro und für die Kartause 8 Euro. Beide sind täglich von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter der Website der Chopin-Museums oder telefonisch unter 696 40 5992 .