Balconing-Fälle sind jedes Jahr aufs Neue ein Thema in den Partyhochburgen Mallorcas und dem Rest der Balearen. | A. SEPULVEDA

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Es ist ein gefährlicher Trend, der die Hoteliers und Polizeibeamten auf Mallorca seit Jahren immer wieder beschäftigt. Beim sogenannten Balconing versuchen – oftmals betrunkeneUrlauber, in den Hotels von einem Balkon zum anderen zu klettern oder zu springen. Dagegen wird vor allem in der Partyhochburg Magaluf weiter rigoros vorgegangen. Wie die zuständige Gemeinde Calvià jetzt mitgeteilt hat, haben in diesem Jahr bereits fünf ausländische Urlauber hohe Bußgelder verhängt bekommen. Jeder von ihnen musste jeweils 36.000 Euro zahlen und alle wurden ihrer Hotels verwiesen. Ob auch Deutsche unter ihnen waren, ist nicht bekannt.

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Erst in der vergangenen Woche hatte es wieder einen Fall von Balconing gegeben. Um sechs Uhr morgens wurde ein Tourist dabei erwischt, wie er sich von einem Balkon zu einem anderen hangelte. "Balkonspringen ist in unserer Gemeinde nicht tolerierbar", sagte ein Sprecher des Orts und ergänzte, dass diese Praktik "zu schweren Verletzungen und sogar zum Tod führen kann". Ebenfalls hätten die Sanktionen eine "starke abschreckende Wirkung", hieß es vonseiten der Gemeinde. Eine gute Nachricht gibt es dennoch: In diesem Sommer gab es noch keine Todesfälle wegen Balconing – zumindest nicht in Calvià.

Der letzte bekannte Todesfall wegen Balconing ereignete sich vor rund einem Monat an der Playa de Palma. Dabei kam ein 54-jähriger Australier ums Leben. Das Thema kocht auf Mallorca jedes Jahr aufs Neue hoch. Vor allem in den Partyhochburgen an der Playa de Palma und in Magaluf gibt es immer wieder Fälle, in denen sich Urlauber in Lebensgefahr bringen. Es gibt aber auch viele Menschen, die sich ganz klar gegen den Trend positionieren und aufklären, wie etwa die auf Mallorca lebende Britin Georgia Hague. Sie startete vor einigen Jahren die Kampagne "Don't Leave a Friend Behind". Denn sie hatte 2018 ihre 19-jährige Freundin verloren. Diese wollte über den Balkon in ihr Apartment hineinklettern, stürzte aber ab. Wegen ihres Engagements ist Georgia Hague sogar mit der Medaille des Empire ausgezeichnet worden.