Wie hoch die Anhebung der Luftverkehrsabgabe in Deutschland ausfallen wird, ist noch unklar | Freepic

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Die Ankündigung der Bundesregierung, ab kommendem Jahr die Flugticketsteuer in Deutschland zu erhöhen, hat bei Teilen des Tourismussektors auf Mallorca die Alarmglocken klingen lassen. "Es ist noch zu früh, um darüber zu spekulieren, ob die Erhöhung der Abgabe dazu führen wird, dass im kommenden Jahr weniger Deutsche auf die Insel reisen, grundsätzlich ist eine angekündigte Verteuerung der Flugpreise in einem der wichtigsten Quellmärkte aber erstmal keine gute Nachricht für uns", erklärte die Präsidentin von Mallorcas Hoteliersverband, Maria Frontera, gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Zudem befürchtet sie, dass eine solche Maßnahme der Bundesregierung möglicherweise auch in anderen europäischen Ländern Nachahmung findet.

Pedro Fiol, Präsident des balearischen Reisebüroverbandes Aviba, rechnet kurzfristig nicht mit einem Einbruch der Buchungszahlen von deutschen Urlaubern auf der Insel. "Die nach Mallorca reisen, stammen in der Regel aus Einkommensverhältnissen im mittleren bis oberen Niveau, eine Erhöhung der Luftverkehrsabgabe wird sie nicht sonderlich treffen. Bei Pauschalurlaubern sieht die Lage anders aus. Sie werden möglicherweise eine günstigere Hotelkategorie wählen, um den Anstieg der Reisekosten zu kompensieren", so Fiol. Er glaubt auch, dass die Hoteliers in der Verantwortung stehen, ihre Zimmerpreise nach unten anzupassen, um einem möglichen Rückgang von Buchungen entgegenzusteuern.

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Die Flugticketsteuer wurde in Deutschland 2011 von der damaligen schwarz-gelben Bundesregierung eingeführt. Derzeit ist die Ticketsteuer in drei Klassen aufgeteilt. Grundlage bei der Berechnung ist dabei die Flugstrecke zwischen dem größten deutschen Verkehrsflughafen (Frankfurt am Main) und dem größten Verkehrsflughafen des jeweiligen Ziellandes.

Für das Jahr 2023 betrug die Ticketsteuer pro Flugreisenden zwischen 12,73 Euro und 58,06 Euro. Wie stark die Steuern sich ab dem kommenden Jahr erhöhen werden, ist noch unklar. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" hofft die Bundesregierung durch die Anhebung der Luftverkehrsabgabe im kommenden Jahr auf Mehreinnahmen von etwa 580 Millionen Euro.