Viele Menschen sind wetterfühlig und leiden bei wechselndem Wetter unter Kopfschmerzen. | R.L.

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Ändern sich Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, klagen viele Menschen über Kopfschmerzen. Vor allem in diesen Tagen kommt es auf Mallorca zu einem erheblichen Wetterumschwung. Während es in den vergangenen Wochen schon fast frühlingshaft auf der Insel war, sinken die Temperaturen nun deutlich. In der Nacht zum Mittwoch soll es zu einem Temperatursturz kommen. Erreichen die Höchstwerte am Dienstag noch um die 19 Grad, klettert das Thermometer in der Wochenmitte nicht über 10 bis 13 Grad. Zudem hat das Sturmtief Fien Einzug erhalten. Das spanische Wetteramt Aemet warnt mit der Stufe Orange vor heftigen Sturmböen, die Geschwindigkeiten von 90 bis 120 Stundenkilometer erreichen können.

Viele Menschen sind bei solch drastischen Wetteränderungen von Kopfschmerzen betroffen, so auch der Mediziner José Manuel Valverde, Vizepräsident der Spanischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienärzte (Sociedad Española de Médicos Generales y de Familia). "Ich bin wie ein Barometer", sagt er. Diese Wetterfühligkeit macht sich bereits schon einige Tage vor dem eigentlichen Wetterwechsel bemerkbar. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen. Zum einen gibt es den sogenannten Spannungskopfschmerz, der vom Nacken kommt und oft durch Stress ausgelöst wird, zum anderen gibt es die Migräne. "Während beinahe alle Personen schon einmal unter Spannungskopfschmerzen gelitten haben, ist nicht jeder von Migräne betroffen", erklärt José Manuel Valverde.

"Bei der Migräne handelt es sich um eine chronische, neurologische Erkrankung. Der Auslösmenchanismus von Migräne ist umstritten. Dennoch geht man davon aus, dass auch Wetterumschwünge und das veränderte Licht durch zum Beispiel Wolken sogenannte Triggerfaktoren sind", so Valverde. Das liegt daran, dass vor allem die thermischen Elemente des Wetters wie Wärme, Kälte und Luftfeuchtigkeit sich auch im menschlichen Organismus bemerkbar machen.

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Unabhängig vom Wetter kann auch ein Seratonin-Mangel den chronischen Kopfschmerz auslösen. Dabei handelt es sich um einen Neurotransmitter, der vor allem im Blut, aber unter anderem auch im Darm-, Herz-Kreislauf- und Zentralnervensystem vorkommt. Der Serotoninspiegel beim Menschen kann deshalb in beiden Bereichen zu negativen Folgen führen – sollte er zu hoch oder zu niedrig sein. Frauen sind meist häufiger von Migräne betroffen als Männer, da ihr Serotoninspiegel stärker schwankt als bei Männern. Zudem geht man davon aus, dass Migräne genetisch veranlagt ist", so Valverde.

Was hilft gegen Kopfschmerzen und Migräne?

Vielen Migräne-Betroffenen helfen Öle aus Lavendel, Pfefferminz, Eukalyptus oder auch Zitrone. Diese Öle können in die Schläfen, die Stirn, den Nacken oder die Füße einmassiert werden. Magnesium ist nicht nur eine gute Migräneprophylaxe, sondern scheint auch einigen Betroffenen im akuten Anfall helfen. Auch sollten Faktoren gemieden werden, die Migräne auslösen. Dazu können etwa bestimmte Nahrungsmittel, ausgelassene Mahlzeiten, Saunabesuche und/oder Hektik und Stress im Alltag zählen. Während einer akuten Attacke sollten Sie sich möglichst in einen abgedunkelten Raum zurückziehen, Geräuschquellen wie Fernsehen oder Radio ausschalten und sich hinlegen. MM-Tipp aus der Redaktion: ein Espresso mit einem Schuss Zitrone soll echte Wunder bewirken.

Bei leichten Spannungskopfschmerzen kommen viele Menschen ohne Medikamente aus. Manche können ihre Schmerzen lindern, wenn sie sich auf Stirn, Schläfen oder Nacken Pfefferminzöl tupfen oder an der frischen Luft spazieren gehen. Als Medikamente kommen rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke infrage.