Der Strand von Es Trenc ist für viele Mallorca-Urlauber ein beliebtes Ausflugsziel. | P. Lozano

TW
0

Dass Mallorca nach wie vor eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen ist, wurde an diesem Mittwoch auf der Reisemesse ITB in Berlin klar, als sich der balearische Tourismusminister Iago Negueruela im Halbstundentakt mit Vertretern der wichtigsten Reiseveranstalter traf, anschließende Pressestatements inklusive. "Wir haben vor vier Jahren eine Balearen-Strategie erarbeitet, deren Resultate wir jetzt sehen. Wir wollen auf den Inseln weiterwachsen", so Ralph Schiller, CEO der FTI Group. Das Ziel: Die Zahl der Balearen-Urlauber in den kommenden drei Jahren von 300.000 auf 500.000 steigern. Die Zusammenarbeit mit der Balearen-Regierung sei dabei "prinzipiell gut", so Schiller. "Wenngleich die Mittel, um uns in unserem Unterfangen auf den Inseln zu unterstützen, immer weniger werden." Ein weiterer Kritikpunkt: Mallorca dürfe auf Dauer nicht zu teuer werden. "Ein Zielgebiet muss, gerade in inflationären Zeiten, auch für Familien erschwinglich bleiben."

Ebenfalls von Wachstum spricht Jörgen Heitinga, Direktor Hoteleinkauf bei Alltours, das mit rund zwei Millionen Gästen pro Jahr zu den größten Reiseveranstaltern Deutschlands zählt und auf Mallorca mit zahlreichen Allsun Hotels vertreten ist. 30 Prozent mehr Mallorca-Buchungen als im vergangenen Jahr verzeichnen die Düsseldorfer, auch das Vor-Pandemie-Jahr 2019 schneide – stand jetzt – schlechter ab als 2023. Und: Ein deutliches Plus sei bei All-inclusive Reisen zu verzeichnen. Ein Trend, den schon der Präsident des Deutschen Reiseverbands DRV, Norbert Fiebig, am Tag vor der ITB bei einer Presskonferenz hervorgehoben hatte. "Familien sind auf der Suche nach Qualität, aber auch nach Preissicherheit", so Heitinga. Das veranlasst sie dazu, wieder vermehrt diese Art des Urlaubs zu buchen. Sprich: Der Pauschalurlaub lebt. Oder, um die Worte Norbert Fiebigs zu verwenden: "Packages are back!"

Ähnliche Nachrichten

Fakt ist: Der Mallorca-Urlaub wird teurer!

Wachstumswünsche gibt es vor diesem Hintergrund auch bei DER Touristik, wie Ingo Burmester, CEO für Zentraleuropa, nach seinem Treffen mit Tourismusminister Negueruela verkündete. Bereits jetzt steigere man die Zahl der Urlauber auf Mallorca und den Nachbarinseln im Vergleich zu den Vorjahren prozentual im zweistelligen Bereich. Echte Konkurrenz aus der Türkei, wo es sich deutlich günstiger urlauben lässt, sieht der Experte für Mallorca nicht. "Die Balearen profitieren von einer deutlich besseren Fluganbindung und haben ein ganz anderes Image als die Türkei." Und dennoch: Ganz unerwähnt lassen wollten die meisten Reiseveranstalter das boomende Land am Bosporus dann auch nicht. Und die Preisschere könnte noch weiter auseinandergehen. Wegen der Inflation, deren Folgen von den Unternehmen natürlich an die Verbraucher weitergereicht werden, kommt es durch die Bank zu höheren Preisen beim Pauschalurlaub auf Mallorca – zwischen "Inflationsniveau" (5 bis 10) und 20 Prozent.