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Schuld an der Trockenheit ist der fehlende Regen, der einfach die Insel nicht mit dem versorgt, was sie so dringend braucht: Wasser. Doch die Schuld aufs Wetter zu schieben, ist zu einfach, vielmehr wurde in den vergangenen Jahren versäumt, sich auf eine Dürreperiode vorzubereiten. Ausbaden – wenn der Ausdruck angesichts des Wassermangels überhaupt angebracht ist – müssen das Dilemma nun die Steuerzahler und früher oder später auch die Urlauber. Denn Schnellmaßnahmen gegen denWassermangel kosten Geld. 13 Millionen stellt die Balearen-Regierung zur Verfügung. Damit werden die teilweise schlecht gewarteten Entsalzungsanlagen angeworfen und das leckende Wassernetz, so gut es eben geht, geflickt. Was in den vergangenen Jahren an Investitionen ins Wassernetz versäumt wurde, kann nicht fix innerhalb einiger Monate aufgeholt werden. Und solche Ausgaben bezahlt die Regierung natürlich nicht aus der Kaffeekasse, sondern die Ausgaben müssen auch wieder hereingeholt werden. Palmas Stadtwerke müssen in diesem Jahr für sechs Millionen Euro Wasser aus der Entsalzungsanlage ankaufen. Dafür schmiedet Emaya bereits Pläne, im kommenden Jahr die Großverbraucher – das sind vor allem Hotels – stärker zur Kasse zu bitten. Das werden die Hoteliers früher oder später auf ihre Zimmerpreise und somit auf die Urlauber umlegen. Eine weitere Maßnahme braucht besonders viel Zeit: das Umdenken in den Köpfen. Das betrifft sowohl Inselbewohner als auch Urlauber und Landwirte. Wassersparen fängt im Kleinen an, dazu zählt es, den Hahn beim Zähneputzen ab- und die hiesige Unsitte, die Höfe und Gehwege in der warmen Jahreszeit abzuspritzen, einzustellen. Aber auch Touristen sollten sich bewusst sein, dass sie mit den Ressourcen sparend umgehen sollten. Daheim belastet Wasserverschwenden nur den Geldbeutel, auf Mallorca die gesamte Insel. Auch die Wasserentnahme aus privaten Brunnen, aus denen sich einige Grundstücksbesitzer bisher noch unbegrenzt bedienen, sollte besser überwacht werden. Autorin: Claudia Schittelkopp