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Türkisfarbenes Wasser, weiße Strände, Paella bei Sonnenuntergang und dazu das melancholische Lied eines „Guitarreros" – für die meisten Mallorca-Touristen sind und bleiben solche Szenarien Inbegriff des Urlaubs. „Sol y Playa" stehen noch immer hoch im Kurs, das wird sich auch wegen der ständigen Wetterkapriolen in Mitteleuropa nicht ändern lassen. Dass die Behörden auf der Insel seit nunmehr drei Jahren versuchen, den unkontrollierten Zustrom an Urlaubern im Sommer zu bändigen, ist zumindest nachvollziehbar. Sie sollten dabei aber die Sehnsucht der Menschen im Norden nach der Leichtigkeit des Sommers am Mittelmeer nicht unterschätzen. Die große Mehrheit zieht das Handtuch im heißen Sand der Herbstwanderung durch den Steineichenwald vor. Natürlich hat die Insel auch in der Nebensaison ihren Reiz, aber„besser im Winter", wie es die Werbekampagne der Regierung suggeriert, sollte dann doch eher „auch im Winter gut" heißen – die Insel war, ist und wird auch in Zukunft immer ein Sonnenziel sein. Gerade deshalb ist es nicht nachvollziehbar, dass manche Gemeinden wie Andratx oder Sóller den Saisonstart schlicht verschlafen haben. Schmutzige Playas ohne Schirme und Liegen, dazu Meldungen über Chaos am Es Trenc – und das im Juli! Egal ob Faulheit, Unklarheit über die Zuständigkeiten oder schlicht Missmanagement – auf diese Weise wird dem Urlauber vermittelt: Wir brauchen euch hier eigentlich gar nicht. Und das ist nichts weiter als ein extrem fahrlässiger Umgang mit dem Pfund, mit dem man auf Mallorca eigentlich wuchern sollte. Die Verantwortlichen, egal an welcher Stelle, sollten vielmehr dafür Sorge tragen, dass sich die Strände der Insel und das Meer, das sie umspült, in Top-Zustand befinden. Denn Urlauber, die sich auf das Bad freuen, und stattdessen schmutzige Playas vorfinden, kommen vielleicht wirklich nicht wieder. Das mag dank des Booms der vergangenen Jahre derzeit nicht ins Gewicht fallen, könnte aber irgendwann böse Folgen haben. Und in Zeiten, in denen jeder Hai und jedeQualle für einen medialen Aufschrei sorgen, tun rund um „mar y playa" ein paar positive Nachrichten not. Autor: Patrick Czelinski