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Mallorca ist eine sichere Insel. Und dennoch ereignen sich auf dem Eiland schrecklichste Unfälle, wie man sie sich kaum vorstellen kann. Unfälle, die die Menschen verstören und sprachlos machen.

Die Insel ist im Sommer eine der am meisten angeflogenen Destinationen in Europa. Teilweise landen oder starten drei Maschinen pro Minute mit Hunderten von Passagieren an Bord. Als EU-Bürger und Verbraucher geht man davon aus, dass alles bestens gemanagt und kontrolliert ist.

Doch der Luftraum über Mallorca wird nicht nur von den großen Jets bevölkert. Es gibt den Militärflugplatz Son Sant Joan sowie den für die Wasserflugzeuge in Pollença. Es gibt den ersten Zivilflughafen der Insel, Son Bonet bei Marratxí, der heute einzig von Kleinflugzeugen und Hubschraubern genutzt wird. Und es gibt die Graspisten-Flugplätze für Ultraleichtflieger bei Binissalem und Vilafranca de Bonany. Im letztgenannten Ort ist ebenfalls ein Startplatz für die Ballonfahrer beheimatet.

Insbesondere an den Wochenenden sind somit in der Inselmitte die Fluggeräte der Freizeitpiloten zu hören und zu sehen, wenn sie in ihren winzigen Maschinen Kreise über Fincas, Weinberge, Mandelhaine und Wälder ziehen.

Und dennoch wäre bisher niemand auf die Idee gekommen, dass am Himmel über Mallorca ein Hubschrauber und ein Kleinflugzeug zusammenstoßen könnten. Erst recht nicht am vergangenen Sonntag. So viel Raum, so gute Sicht, so gutes Wetter ...

Die Tragik des Unfalls ist erschütternd. Sieben Leben wurden auf einen Schlag ausgelöscht. Junge, aktive Menschen. Ihre Angehörigen und Freunde stehen plötzlich vor einer riesigen Leerstelle, die sich nicht füllen lassen wird.

Es bleibt zu hoffen und es ist zu erwarten, dass der Vorfall vollständig aufgeklärt wird und entsprechende Konsequenzen gezogen werden. Etwa im Ausbau der Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern in der Luft. Es gilt, aus den Fehlern zu lernen.

Die Angehörigen dürfte dies kaum trösten. Ihnen gilt unser Mitgefühl.

Autor: Alexander Sepasgosarian