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Es sieht alles so schön aus: Am Samstag werden in Spanien im Freien die Masken fallen, immer mehr Touristen strömen auf die Insel, halten sich auch in Palma auf und geben Geld in Restaurants und Läden aus. Die Corona-Inzidenz bleibt erfreulich niedrig, schon mehr als 30 Prozent der Menschen auf Mallorca sind vollständig gegen diese Geißel der Menschheit geimpft.

Doch damit ist die schon mehr als ein Jahr dauernde Pandemie noch lange nicht ad acta gelegt. Denn nicht weit entfernt breitet sich die in Indien erstmals festgestellte gefährliche Delta-Variante des Virus’ aus: Im Nachbarland Portugal steigt die Inzidenz deswegen wieder, und das besonders in der Kapitale Lissabon. Dies gilt auch für Großbritannien und Israel. Gegen diese Mutation ist man nur geschützt, wenn man vollständig geimpft ist.

Ein zweites Problem, das die Lage auf der Insel beizeiten verschlechtern könnte, sind viele bewusst unverantwortlich handelnde vor allem junge Menschen. Dass sie endlich Freiheiten spüren wollen, ist nachvollziehbar. Doch sie explodieren förmlich, was ihren Drang angeht, sich in großer Zahl zu betrinken und zu vergnügen. Die Polizei hat seit Wochen alle Hände voll zu tun, solche Ansammlungen aufzulösen, die 16- bis 29-Jährigen stellen die inzwischen am härtesten von Corona betroffene Altersgruppe. Hinzu kommen Hunderte Abschlussschüler vom Festland, die sich derzeit auch an der Playa de Palma verlustieren. Es ist aktenkundig, dass sich schon einige mit Corona angesteckt haben.

Ungeachtet dessen stehen halt alle Zeichen auf Öffnung. Und so wabert noch vor dem Ende der Maskenpflicht ein Gefühl von Freiheit über die Insel: Die Menschen erfreuen sich am Trubel auf den Straßen, sogar das Nachtleben wird – wenn auch gezähmt – wieder angefahren (s. S. 6 und 7) . Es ist also gut, sich jetzt zu entspannen und das Leben auf der sicheren Insel Mallorca zu genießen. Dass es inzidenztechnisch wieder schlechter werden könnte, ist aber alles andere als ausgeschlossen. Die Zukunft ist halt nie genau voraussehbar.

Autor: Ingo Thor