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Man darf sich die Hände reiben auf Mallorca. Voller Vorfreude auf das Manna, das regnen dürfte und Arbeit und Brot für viele Menschen. Einiges deutet darauf hin, dass die nächste Hochsaison vielleicht sogar noch besser werden könnte als die vorherige. Von Hotelketten kommen bereits optimistische Prognosen, Fluggesellschaften wie Eurowings, die wichtigste deutsche Airline auf dem Inselmarkt, passen ihre Verbindungen der starken Nachfrage an. Der Glaube an das so schnell erreichbare Sehnsuchtsziel mit dem verlockend leuchtenden türkisblauen Wasser und dem so speziellen mediterranen Licht ist schier grenzenlos. Und das, obwohl nach der Corona-Pandemie starke Wettbewerber wie die Türkei oder Griechenland mit günstigen Angeboten zunehmend den Markt aufmischen.

Doch die Insel ist, weil einzigartig, vielen treuen deutschsprachigen Urlaubern sehr ans Herz gewachsen. Sie ist mittlerweile eine Marke, die die Wünsche wellness-, meeres- und naturvernarrter Zeitgenossen über Gebühr befriedigt. „Mallorca ist immer wieder schön”, hört man landauf, landab zwischen Nordsee und Alpen. Besonders laut wird dieser Spruch angesichts der im Augenblick in der Bundesrepublik so tiefen Temperaturen und der klammen winterlichen Dunkelheit ausgestoßen. Die hohe Zahl deutscher Silvesterurlauber – in Palma wurde es richtig voll – spricht für sich selbst.

Das alles weiß selbstredend die sozialistisch geführte Balearen-Regierung, die auf der Tourismusmesse Fitur in Madrid momentan auch spanische Inselfreunde in Massen anlocken will. Dabei versucht sie, diese für ihre Ziele zu sensibilisieren: Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Reisebranche sind Trumpf (S. 6) , das Seegras, in dessen Farben der Stand der Inseln gehalten ist, symbolisiert den Weg hin zu immer mehr Umweltfreundlichkeit. Das Ziel der Regierenden ist, wirtschaftlichen Erfolg und Respekt vor der Natur zu vereinen und zu einem Vorbildmodell für zeitgemäßes Urlauben zu machen. Dass dies gelingen könnte, ist wahrscheinlich, zumal auch die Opposition zunehmend grüner denkt.