Das Ambulanzteam beim Verladen des Inkubators, in dem Chayenne liegt.

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Eigentlich müsste sie noch im Mutterleib sein, und doch hat Chayenne Strehl schon ihre erste Flugreise hinter sich. Das Frühchen, das während eines Mallorca-Urlaubs der Mutter auf die Welt kam und fast einen Monat auf der Kinderstation von Son Espases lag, ist nun in Deutschland angekommen. "Alles ist gut gelaufen, es gab keine Turbulenzen. In der Luft hatte sich Chayennes Herz-schlag verlangsamt, aber wir haben das in den Griff bekommen", erzählt Florian Aicher. Der Rettungsassistent ist Ge-schäftsführer von Aicher Ambulanz aus München und hatte sich bereit erklärt, den Einsatz kostenlos zu stemmen.

Um 12 Uhr am Samstagmorgen war die Privatmaschine auf Son Sant Joan gelandet. An Bord: zwei Piloten, Florian Aicher, eine Kinderkrankenschwester und ein Neonataloge. Mit dem Rettungswagen, zum Selbstkostenpreis organisiert von Medical Response International aus Palma, ging es dann zum Krankenhaus. "Ein schönes Gefühl, bei diesem großartigen Projekt helfen zu können", sagt MRI-Mitarbeiterin Elke Keweloh.

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Gegen 13 Uhr kam das Team am Krankenhaus Son Espases an. Nach einer schnellen Übergabe auf der Frühchenstation wurde Chayenne im Inkubator vorsichtig in die Ambulanz gehoben. Das Rettungsteam samt Mutter und Kind trat gegen 13.40 Uhr die Rückfahrt zum Flughafen an, mit knapp 60 Stundenkilometern auf der rechten Spur der Autobahn. Jedes abrupte Abbremsen hätte für Chayenne fatale Folgen haben können. "Ihre Knochen sind wie Streichhölzer, nur ein kleiner Ruck könnte ihr das Genick brechen", erklärt Florian Aicher.

Um 15.15 Uhr startete die Maschine aus Palma und landete gegen 16.40 Uhr in Köln-Bonn. "Cha-yenne schien zu spüren, dass sie wieder zu Hause ist, sie wurde direkt lebhaft." Mutter und Kind sind nun im Uni-Klinikum Bonn untergebracht. Auch Inka Orth vom Verein Bunter Kreis war maßgeblich an der Organisation der Hilfe beteiligt.