Ex-Bachelor Paul Janke liebt sein Leben auf Mallorca. | P. Lozano

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Eigentlich wollte ich nie ins Fernsehen”, sagt Paul Janke schmunzelnd, setzt die Sonnenbrille ab und nippt an seinem Espresso. 2012 arbeitete der heute 40-jährige Diplom-Kaufmann „in einem ganz normalen Job” als Marketing-Manager für den Spirituosenhersteller Bacardi in Hannover. Über das Berufsnetzwerk „Xing” wurde er für die Neuauflage der RTL-Kuppelshow „Der Bachelor” angeworben – und sagte zu. „Viele glauben, dass ich der erste deutsche Bachelor war, aber das stimmt nicht ganz. Es gab bereits 2003 eine Staffel der Sendung, allerdings nicht so erfolgreich”, so Janke im Gespräch mit MM.

Die Teilnahme an dem Dating-Format hat der „Hamburger Jung” bis heute nie bereut, auch wenn es mit der Liebe damals nicht geklappt hat. „Ich entschied mich für Anja und wir fuhren gemeinsam in die USA. Wir stellten aber relativ schnell fest, dass mehr als Freundschaft nicht drin war.” Und dennoch: „Der Bachelor hat mir ermöglicht, so zu leben, wie ich lebe.” Und dieses Leben hat Janke vor sechs Jahren auf die Insel verschlagen. Und von hier möchte er nicht mehr weg. „Es ist wunderbar hier, ich liebe Land und Leute, die Lebensart. Ich will jetzt richtig Spanisch lernen!”

Es gefällt ihm sogar so gut, dass er vor drei Jahren fast Insel-Gastronom geworden wäre. Doch nicht etwa, wie viele seiner „Künstler-Kollegen” an der Playa de Palma, sondern mitten in der Altstadt. „Ich wollte das Traditionscafé Forn des Teatre übernehmen, die Verträge waren schon unterschrieben, doch dann kam die Pandemie und der Plan platzte”. Dennoch, sollte er irgendwann als „Ex-Bachelor” nicht mehr gebucht werden, würde er in die Gastronomie wechseln. „Das ist definitiv meine Branche, es würde mir Spaß machen.”

Doch bis es soweit ist, erntet Janke noch immer die Früchte von einst. Noch heute verteilt er einmal pro Woche Rosen in „Krümels Stadl” in Peguera. „Mir ist das nicht peinlich, ich mache damit viele Damen – jüngere und ältere – glücklich.” Doch beim Rosenverteilen bleibt es schon lange nicht mehr. Längst hat sich der smarte Junggeselle ein zweites Standbein als DJ aufgebaut, ist in den seit 2012 mindestens 1000 Mal geflogen, um irgendwo in Deutschland aufzulegen. „Ich konnte das am Anfang gar nicht, durfte aber von Profis lernen.” Und natürlich darf auch die Teilnahme an Fernsehshows nicht fehlen. „Man muss sich immer wieder ins Gedächtnis der Zuschauer rufen, um im Geschäft zu bleiben.” So war er in den vergangenen Jahren unter anderem bei „Bachelor in Paradise” (RTL), „Das große Sat.1-Promiboxen” oder „Schlag den Star” zu sehen. Seine Niederlage gegen Lucas Cordalis in der 100.000 Euro-Show hängt ihm übrigens bis heute nach, wie er erzählt. Am 3. Juni hatte er wieder einen Auftritt, beim „großen RTL-Turmspringen”.

Sein Manager ist es, der dafür sorgt, dass Janke gut gebucht wird – und seinen Lebensunterhalt verdienen kann. „Er steht seit zehn Jahren an meiner Seite, er ist wie ein Vater für mich.” Eine Art Ersatzfamilie, denn Jankes Eltern sind beide bereits verstorben. „Ich bin deshalb auch sehr eng mit meiner Schwester, der Tod unserer Eltern hat uns zusammengeschweißt.”

Nur die richtige Frau an seiner Seite, die fehlt noch. „Ich hatte vier Jahre eine feste Freundin hier auf der Insel.” Mit ihr zeigte sich Janke auch „ganz normal” in der Öffentlichkeit – das ist nicht selbstverständlich für jemanden, der vom Image des ewigen gutaussehenden Junggesellen lebt.

„Aber es ist so schwierig, die wahre Liebe zu finden”, weiß Janke. Dennoch hofft der Sportfan, der in Palma Viertel El Terreno lebt, dass er noch einmal die Richtige trifft, und endlich auch ganz im Privaten sagen kann: „Ich habe eine Rose für Dich!”