Inger Nilsson, Maria Persson und Pär Sundberg, die Hauptdarsteller der legendären schwedischen Serie "Pippi Langstrumpf", sind auf der Insel wieder vereint. | patricia lozano

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Morgens halb zehn im Hotel Steigenberger in Camp de Mar. Die meisten Gäste sind gerade beim Frühstück, als Foto- und Fernsehkameras aufgebaut werden und Unruhe auf der Terrasse des Hotels aufkommt. Doch die meisten Zuschauer wissen sofort, was los ist. „Sind das wirklich die Schauspieler von Pippi Langstrumpf?”, fragt ein Gast erfreut und bittet die MM-Redakteurin um einen Kugelschreiber für ein Autogramm. Sofort kommt Inger Nilsson, Darstellerin von Pippi Langstrumpf, dem Wunsch nach und schreibt Widmungen auf die hingestreckten Zettel. Maria Persson und Pär Sundberg, die die Rollen der Geschwister Annika und Tommy in der Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Astrid Lindgren hatten, halten sich derweil im Hintergrund.

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Mit freundlicher Stimme beantwortet dann Nilsson die Fragen der Journalisten. „Ich finde Mallorca sehr schön, das Ambiente, die Landschaft, nur, dass es noch so warm ist im September, das hätte ich nicht gedacht!, sagt sie und tupft sich die Stirn ab. „Ich bin nicht geschminkt, ihr müsst mich so nehmen wie ich bin”, lacht die Schwedin. Das Lächeln, das Blitzen in ihren Augen, sofort sind die Bilder des rothaarigen, frechen Mädchens wieder da, das seit 50 Jahren so viele Menschen jeder Altersgruppe begeistert. Es würde einen nicht wundern, wenn plötzlich auch das Äffchen „Herr Nilsson” und das Pferd „Kleiner Onkel” um die Ecke kommen würden.

„Wir sind alte Jugendfreunde, wir haben beim Drehen der Filme Tag und Nacht miteinander verbracht”, erinnert sich Nilsson. Da sei es schön, wenn man wieder Zeit miteinander verbringen könne. Lose sei der Kontakt zwischen den ehemaligen Kinderstars gewesen, umso mehr freuen sich die drei jetzt, ein paar Tage auf Mallorca zu verbringen und viele Geschichten von früher wiederaufleben zu lassen.

Wie kam es dazu? Zu verdanken haben Pippi, Annika und Tommy diesen Aufenthalt Bernd Reisig. Der Talkmaster der Sendung „Bembel und Gebabbel” auf Radio FFH in Hessen hatte Inger Nilsson in seine Sendung eingeladen. Als die 64-Jährige dann von ihren Schauspielkollegen sprach, die sie lange nicht mehr getroffen hatte, kam Reisig spontan die Idee, die drei gemeinsam einzuladen, damit sie sich nach geraumer Zeit erstmals wiedersehen. „Das habe ich gern gemacht, und bei der Zusammenkunft ist auch die eine oder andere Träne geflossen”, verrät Reisig mit einem Augenzwinkern.

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Die beliebten Pippi-Langstrumpf-Kinderfilme, die in den Jahren 1968 bis 1970 entstanden, wären neben Inger Nilsson ohne Maria Persson als Annika und Pär Sundberg als Tommy nicht möglich gewesen. Der heute 65-jährige Sundberg wohnt in Alicante. Er kennt das mediterrane Ambiente, aber gemeinsam mit seinen früheren Schauspielfreunden genießt er es viel mehr.

MALLORCA. TELEVISION. PIPI Calzaslargas DISFRUTA MALLORCA. Inger Nilsson, Maria Persson y Pär Sundberg, los protagonistas de la

Maria Persson lebt schon mehr als 40 Jahre auf der Insel. Doch auch sie weiß den Aufenthalt im Hotel im Südwesten und die Gespräche mit den alten Freunden zu schätzen. „Jeder erinnert sich an andere Situationen der Filmdrehs, so frischen wir die Vergangenheit wieder auf”, sagt die Wahl-Malloquinerin. Sie legt Wert darauf, nicht in der Öffentlichkeit erkannt zu werden und lebt zurückgezogen in Palma. „Wir haben Port d’Andratx besucht und wollen noch an den Strand von Camp de Mar und dort in einem Restaurant essen gehen”, freut sich Maria Persson. „Dieses Treffen ist so schön. Wir sind wie Geschwister, die sich manchmal lange nicht sehen, aber sofort wieder einen Draht zueinander haben”, erklärt sie. Zwar gebe es durch die sozialen Netzwerke Kontakt, aber sich zu sehen und miteinander zu unterhalten, das sei doch etwas ganz anderes. Ein Treffen ein ums andere Jahr, das sei ein guter Rhythmus, da sind sich die Darsteller einig.

Und obwohl die drei hier im Urlaubsort erkannt und um Autogramme gebeten werden: Starallüren sucht man bei diesen weltbekannten Schauspielern vergeblich. „Wir sind nicht wichtig. Andere Dinge, die in der Welt passieren, die sind viel wichtiger”, bringt es Inger Nilsson auf den Punkt.

Stille Schauspielstars, die Generationen von Kindern, Erwachsene und Großeltern begeisterten, ohne je damit das große Geld verdient zu haben, weil das in der damaligen Filmbranche gar nicht üblich war. „Der Lohn war ein Taschengeld im Vergleich zu den Gagen von heute”, so Nilsson. Auch darum ist es dem Trio offenbar gelungen, sich seine Bodenständigkeit zu bewahren. Und dann stehen sie wieder nebeneinander, um für ein Foto zu posieren, genau wie vor über 50 Jahren. Nur dieses Mal unter mallorquinischen Palmen.