Wenn Holger Becker mit den kleinen Steinen hantiert, leuchten seine Augen. | Patricia Lozano

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Wenn es eine Leidenschaft im Leben von Holger Becker gibt, dann ist das sicherlich Lego. Der seit 22 Jahren auf Mallorca lebende Gerüstbauer sammelt seit seinem zehnten Lebensjahr die weltbekannten Plastik-Bausteine in allen nur erdenklichen Farben, Formen und Modellen. „Ich habe nie nachgezählt, aber es dürften mittlerweile ein paar Millionen sein”, sagt Becker, dem wohl größten Lego-Fetischisten auf den Balearen, wenn nicht von ganz Spanien. Selbst heute noch, mit über 60 Jahren, tüftelt und bastelt er in seiner Freizeit Schlösser, Flugzeuge, Wahrzeichen, Gebäude oder Fahrzeuge aus den kleinen bunten Plastiksteinchen.

Neben den im Handel erhältlichen Serien-Modellen hat sich Becker in den vergangenen Jahren auf die Konstruktion von eigenen Kreationen spezialisiert. Gutes Beispiel hierfür ist der Eigen-Nachbau des Pariser Eiffelturms, der doppelt so hoch ist wie das von Lego angebotene Spielzeugmodell. „Viele meiner Modelle sind elektrisch betrieben, mit mehreren Motor ausgerüstet, was die Tüftelei noch reizvoller macht”, sagt Becker.

Und natürlich auch zeitaufwendiger. Für sein elektrisch betriebenes Lego-Karrussell mit einem halben Dutzend verbauter Elektro-Motoren war der Deutsche mehrere Monate beschäftigt. Statt den Verstand zu verlieren, habe seine Frau mittlerweile ebenfalls Gefallen an dem Hobby ihres Mannes gefunden und gehe ihm nicht selten zur Hand, berichtet Becker.

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Zu bestaunen gibt es einen Teil seiner mehr als 150 Quadratmeter großen Sammlung jedes Jahr in einem Austtellungszelt auf dem Weihnachtmarkt im Industriegebiet von Santa Ponça, noch vor ein paar Jahren stellte er seine Modelle in dem mittlerweile geschlossenen Einkaufszentrum unter der Plaça Major in Palma. „Wenn ich ein bezahlbares und ausreichend großes Lokal finde, würde ich dort einen kleinen Lego-Themenpark eröffnen, mit permanenter Ausstellung, einer Bastelecke für Kinder und Verkaufsraum”, sagt Becker.

Warum er immer noch den größten Teil seiner Freizeit damit verbringe, mit Kinderspielzeug herumzubasteln? „Lego ist wie ein Puzzlespiel. Es lässt die innerhalb kürzester Zeit Stress und Probleme vergessen. Es beruhigt meine Nerven und entspannt mich. Das finde ich sonst bei keiner anderen Freizeitbeschäftigung”, so Becker.

Marc Clapés aus Palma verdient mit Lego-Steinen bereits richtig Geld. Der 31-jährige Ingenieur arbeitet zusammen mit seiner Frau seit rund acht Jahren in der Firmenzentrale des Unternehmens im dänischen Billund. Dort entwickelt er neue technische Gadgets für die Lego-Technic-Reihe, deren Modelle mit komplexen Mechanismen ausgestattet sind. Seine Arbeit fasziniere ihn täglich aufs Neue. „Lego ist eine eigene Welt. Wenn man sie einmal betreten hat, will man nie wieder weg”, so Clapés. Als seine Frau und er vor wenigen Wochen das erste Mal Eltern wurden, schenkte ihnen die Firmenverwaltung natürlich ein paar Bausets aus der Lego-Duplo-Reihe für Kleinkindern, bei denen die Steine sehr viel größer sind als die originalen. Sein Sohn sei „hin und weg” gewesen. Ebenso wie sein Vater, als dieser das erste Mal mit Lego spielte.