Der Eingangsbereich der Sagrada Familia in Barcelona. | Archiv Ultima Hora / R.C.

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BARCELONA. PATRIMONIO. La Sagrada Família será gratis los miércoles tarde para los parados
Vom Architekten Antonio Gaudí entworfen. Gaudi starb 1926. Foto: Archiv Ultima Hora

Die nach knapp eineinhalb Jahrhunderten immer noch nicht zu Ende gebaute Basilika Sagrada Familia in Barcelona hat im vergangenen Jahr knapp 3,8 Millionen Besucher angezogen. Das seien etwa drei Mal mehr als im Vorjahr, berichteten katalanische Medien am Donnerstag unter Berufung auf Sprecher der Kirche. Damit seien 2022 Einnahmen von gut 100 Millionen Euro erzielt worden, hieß es. Das war etwa so viel wie vor der Corona-Pandemie, obwohl die Besucherzahl 2022 noch ungefähr 20 Prozent unter der von 2019 gelegen habe. Zum Vergleich: Im Jahre 2015 wurden in der Kathedrale von Palma 850.000 Touristen gezählt.

Mit dem Geld sollen die Bauarbeiten vorangetrieben werden. Fest steht aber, dass man den Bau der von Antoni Gaudí entworfenen römisch-katholischen Basilika wegen der Pandemie nicht wie ursprünglich geplant zum 100. Todestag des Architekten im Jahr 2026 fertigstellen könne. Die Kirche, deren Bau im Jahr 1882 begonnen hatte und die während der Pandemie lange geschlossen war, wird somit noch einige Jahre ihrem Ruf der „ewig Unvollendeten“ gerecht werden.

Das Geld für die Fertigstellung des Baus stammt ausschließlich aus Spenden und Eintrittsgeldern. Wegen Corona hatte man 2021 zum Beispiel lediglich einen Etat von 17 Millionen Euro. Das Lebenswerk des legendären Gaudí (1852-1926) benötigt für die Fertigstellung nach Schätzung der Baugesellschaft insgesamt rund 400 Millionen Euro.
Einen neuen Termin für die Fertigstellung gibt es noch nicht. Bis 2026 soll aber der Turm Jesu errichtet sein. Mit einer Höhe von 172 Metern soll er der höchste Kirchturm der Welt sein. „Wir sind auf der Zielgeraden“, sagte der Leiter der Baugesellschaft, Esteve Camps, der Zeitung „La Vanguardia“.

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Der Stempel Gaudís in Palma

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Keramiken von Gaudí und Jujol in der Capella Reial de la Seu.
Keramiken von Gaudí und Jujol in der Capella Reial de la Seu. Foto: M. À. Cañellas

Der berühmte Architekt aus Barcelona hatte die Aufgabe, den Chor zu verlegen, der sich bis dahin zwischen dem zweiten und dritten Joch des Kirchenschiffs befand, das gotische Hauptaltarbild zu entfernen, den Baldachin des Hochaltars anzufertigen, das Presbyterium des Bischofssitzes einzubeziehen, den Raum mit Glasfenstern zu beleuchten und schließlich das liturgische Mobiliar herzustellen. Bei der Gelegenheit ließ Gaudí auch Keramiken anfertigen, die noch heute in der königlichen Kapelle zu sehen sind.