Im Meeresviertel wird es kreativ zur Sache gehen. | Privat

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Die zwei ersten Junitage ist Palmas ehemaliges Fischerviertel und heutige Flaniermeile El Molinar Hotspot der Kultur. Dafür sorgen der Musikclub und die Galerie El Cid sowie das Kulturprojekt „¡Expresate! Madre Tierra”, das die Sängerin Nermin Goenenc und der Kulturaktivist Roman Hillmann veranstalten.

Den Anfang macht die Galería El Cid im Carrer Sor Isabel Cifre 24. Dort wird am Donnerstag, 1. Juni, um 20 Uhr eine Doppelausstellung mit Malerei und Skulpturen von Carlos Penas und Miguel Monegal eröffnet. Existenzialistischer Titel der Schau: „Tu vida pende de un hilo” (Dein Leben hängt an einem Faden).

Was beide Künstler vorbereitet haben, wollen sie nicht verraten. Nur so viel: „Mit dieser Ausstellung wollen wir die Zerbrechlichkeit des Lebens unterstreichen. Wir beginnen mit der Sicherheit, die eine Nabelschnur bietet, und bei der Geburt beginnt unser Leben sofort von einem Faden abzuhängen, von jeder Kleinigkeit, von jedem Bruchteil einer Sekunde, die sofort alles verändern kann”, erklärt Penas.

Nermin Goenenc, die die Galerie leitet und am Anfang der Vernissage mit den Künstlern singenderweise in Erscheinung tritt, beschreibt Penas und Monegal so: Carlos ist sehr direkt und hat viel Humor. Miguel ist das stille Wasser. Gemeinsam ist beiden die Genauigkeit und die Perfektion.”

Carlos Penas, geboren in Santander, aufgewachsen in A Coruña, lebt seit mehr als 20 Jahren in Palma. Er ist Maler, Bildhauer, Fotograf, Schriftsteller Poet. All seine Ausstellungen und veröffentlichten Bücher aufzuzählen, erscheint ihm weniger wichtig als jene Dinge zu erwähnen, die ihn zu dem machten, was er ist. Zum Beispiel eine Schulprüfung in Kunstgeschichte, in der das Thema „Goya” erläutert werden sollte. Penas schrieb kein Wort. Stattdessen zeichnete er mit dem Kugelschreiber die Goya-Bilder „Der verwundete Maurer” und „Die Milchmagd aus Bordeaux” – und bestand.

Miguel Monegal ist Mallorquiner. Der Bildhauer, der das Leben als Balanceakt beschreibt, drückt in seinen Skulpturen Zustände von Hilflosigkeit, Einsamkeit, Isolation, Melancholie und die Sehnsucht nach dem Glück aus. In seinem Schaffen ist er bestrebt, das Wesen im Menschen zu erforschen, mithin sich selbst. Über seine Figuren sagt er, dass sie ihn selbst zeigen, in der Nacktheit seiner Seele.

Im Anschluss an die Vernissage wird im anliegenden Club El Cid zu Live-Musik der Band Jimmy’s Fantasy gefeiert. Der Einritt für den Club beträgt 10 Euro.

Am Freitag, 2. Juni, findet dann von 17 bis 22 Uhr die Veranstaltung „¡Expresate! Madre Tierra” statt. Auf zwei Bühnen am Passeig del Born von El Molinar und auf der Plaça de l‘Església in Coll d‘en Rebassa werden unter anderem Nermin Goenenc und die uruguayische Songwriterin Marcella Ceraolo ein eigens für die Veranstaltung komponiertes Lied präsentieren. Auch auf dem Programm: Poesie mallorquinischer Dichter und Folklore aus Bolivien. Auf beiden Plätzen und an der Promenade von El Molinar wird es zudem Malerei auf Laken geben – mit Werken unter anderem von Nils Burwitz, Doris Duschelbauer, Heino Blum, dem Malerduo Asun Glez und Franck Sastre, aber auch von Schulkindern.