GRUP SERRA - sangria Selbst in Hippster-Bars inzwischen wieder ein Renner: die wohlbekannteSangria. Foto: Archiv | CHUMACHENKO

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Den Puristen unter den Weinliebhabern mag der Gedanke an einen Tinto de Verano einen Schauer über den Rücken jagen. Doch aus Spanien ist die sommerliche Wein-Zitronenlimonaden-Mischung mit ein paar Eiswürfeln im Glas gerade an heißen Tagen gar nicht wegzudenken. Schließlich hat das spritzige Getränk weniger Alkohol als der pure Rebsaft, dazu erfrischt die Kohlensäure der traditionell verwendeten Gaseosa den Gaumen. Kurzum: Tinto de Verano ist in Spanien Kult.

So ein „sommerlicher Roter” wird zum Beispiel gern als Getränk zum berühmten „Menú del Día” mittags serviert. Stilecht werden dann eine Flasche Rotwein und eine Flasche Sprudel auf den Tisch gestellt – auf dass sich jeder Gast seine bevorzugte Mischung selbst herstellen kann. Ein bisschen hielo und ein Scheibchen Zitrone für den Frischekick dazu: fertig! Woran man sieht: Der Drink ist schnell gemacht. Als Rotwein ist dabei für viele ein trockener, fruchtbetonter Tropfen der Favorit. Ein wenig Kontrast zur zuckerhaltigen Limo muss einfach sein, damit das Ganze nicht zu lieblich wird.

Nun ist diese Mixtur ziemlich süffig. Und trinkt sich schnell weg. Wer nach dem Genuss noch arbeiten oder Autofahren muss, sollte daher Vorsicht walten lassen. Man könnte natürlich auch alkoholfreien Wein verwenden. Doch das ist in Spaniens Lokalen eher nicht üblich. Vielleicht ist das aber ein Tipp für zu Hause – für alle, die auf Prozente verzichten möchten. Und wenn wir schon bei gesundheitlichen Aspekten sind: Die Gaseosa, die „Gashaltige”, gibt es auch komplett ohne Zucker, sogar hergestellt auf Mallorca.

Wer die Variation liebt: Mittlerweile gibt es mancherorts auch eine helle Version: Der Blanco de Verano wird mit Weißwein zubereitet. Und ist dann der deutschen Weißweinschorle gar nicht mehr so unähnlich …

Dreamteams 
in der Hitze

Was ist der Unterschied zur Sangría? Klassisch enthält sie neben Rotwein und Gaseosa einen Schuss Likör oder Weinbrand und in jedem Fall Früchte wie Pfirsich, Apfel, Birne, Zitrone und Orange. Sie sorgen für eine ausgeprägte fruchtige Note in diesem bowlenähnlichen Weinmischgetränk. Am besten verwenden Sie dabei Bio-Obst. Wer mag, gibt noch eine Stange Zimt dazu. Der Name Sangría leite sich übrigens wegen der Farbe von sangre (Blut) ab.

Nun gibt es natürlich nicht nur das rote Original, sondern auch eine Spielart in Weiß: die Sangría Blanca oder Clarea, wie die Spanier sagen. Und wer es prickelnd liebt, verwendet statt des Weines Cava oder Sekt.

Für ein seliges Urlaubsfeeling macht sich an lauen Sommerabenden auch in Deutschland so ein Tinto de Verano oder eine Sangría ausgesprochen gut. Damit lässt sich so schön in Erinnerungen zum Beispiel an Mallorca schwelgen. Die sommerlichen Erfrischer schmecken nämlich nicht nur in Spanien köstlich. Salut! (lk)

Eiswürfel in ein Glas geben. Rotwein und Zitronenlimo im Lieblingsverhältnis hinzufügen. Wer mag, gibt noch eine Scheibe einer Bio-Zitrone hinzu.

Sangría gibt es in unzähligen Variationen. Hier ist ein Klassiker unter den Rezepten:

1 Flasche Rotwein (750 ml)

750 ml Gaseosa oder Mineralwasser

100 ml Weinbrand, Cointreau o.ä.

2 Pfirsiche

1 Apfel

1 Birne

1 Zitrone

1 Orange

1 Stange Zimt

Zucker nach Geschmack.

Früchte waschen, zerkleinern, Zimt und evtl. Zucker zugeben. Früchte in eine dekorative Glaskaraffe oder ein bauchiges Gefäß füllen. Rotwein und Cognac o.ä. hineingießen. Kühl stellen. Kurz vor dem Servieren eisgekühlte Gaseosa oder Mineralwasser hinzufügen. Vorsichtig umrühren. Gut gekühlt servieren.Foto: Pixabay