Man schnorchelt, watet und sitzt im Wasser herum: Die Playa La Romana von Peguera ist ein friedliches Plätzchen. Die Fische, die sich üblicherweise im flachen Wasser tummeln, werden wohl erst durch Anfütterung wild.

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Manchmal sind es die kleinen Fische, die große Wellen schlagen: Die MM hatte vergangene Woche über eine deutsche Urlauberin berichtet, die am Strand von La Romana in Peguera von einem Fisch gebissen wurde. Durch den kleinen Biss war eine Ader geplatzt, die Blutung war nur schwer zu stoppen gewesen.

Obwohl bis dahin noch nie von Beißattacken an Mallorcas Stränden berichtet worden war, offenbar kein Einzelfall: Mehrere MM-Leser berichten von ähnlichen Erfahrungen an derselben Playa.

Peguera-Urlauberin Elke Blüher: "Auch ich bin dort von einem Fisch gebissen worden. Dabei kenne ich diesen Strand seit 30 Jahren und weiß: Dort schwimmen die Fische einem um die Beine, aber dass einer zubeißt, hab' ich noch nicht erlebt."

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Ein anderer Urlauber berichtet: "Meine Freundin wurde zweimal gebissen. Ich habe sie für ,bekloppt´ gehalten, bis es auch bei mir zwickte. Es blutete, war aber nicht schlimm und musste auch nicht behandelt werden."

Im stillen Wasser von La Romana tummeln sich ganze Scharen von Fischen, angelockt von Brot, das Strandgänger ins Wasser streuen. Elke Blüher: "Wenn kein Brot mehr da ist, knabbern sie an allem, was sich bewegt."

Meeresbiologin Sevgi Yaman erklärt: "90 Prozent der Unfälle mit Fischen passieren bei Anfütterungen. Man darf nicht vergessen, dass es sich um Wildtiere handelt. Wenn die ihre angeborene Scheu verlieren, können sie in einem Fressrausch auch zubeißen." Nach ihrer Einschätzung könnte es sich bei den Beißerchen von Peguera möglicherweise um Meeräschen handeln. Diese seien normalerweise aber nicht offensiv.

Am Strand von La Romana ist keine Hysterie zu erkennen. Die Menschen gehen nach wie vor gern ins Wasser. Und beim Schnorcheln sind die Fische willkommene Anschauungsobjekte. Christiane Bornemann (50) kaufmännische Angestellte aus Ahleu: "Selbst wenn sie beißen, ist es doch nur ein Knabbern". Und ihr Mann ergänzt lachend: "Solange keine Dreiecksflossen zu sehen sind, werden wir weiterhin ins Wasser gehen." (ac)