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Nach rund vier Monaten gefühlter Trockenheit ist in der Nacht zum Montag der Regen nach Mallorca zurückgekehrt. Und zwar mit Blitz und Donner! Ein heftiges Gewitter entlud sich nachts über der Balearen-Metropole mit sintflutartigen Niederschlägen, auch wenn die Schauer immer wieder von Pausen unterbrochen waren. 

Am Montagmorgen zeigte sich der Himmel in Palma finster und grau, wie man es auf der Insel kaum kennt. Wieder zuckten grelle Blitze im wolkenverhangenen Himmel. Wer zur Arbeit fuhr, tat es im Regenschauer. Die auf nassen Fahrbahnen nur wenig geübten Autofahrer umquerten die Kreisel besonders vorsichtig.

Das Regenwetter wird den Prognosen der Meteorologen zufolge in den kommenden Tagen anhalten: Kräftige Regenschauer, örtlich zum Teil begleitet von Sturm und Gewitter, sollen zumindest bis Donnerstag das Geschehen am Himmel beherrschen.

Das Wetteramt hat entsprechende Warnungen herausgegeben: Für Montag gilt im Südwesten von Mallorca wegen der Niederschläge sogar die zweithöchste Risikostufen Orange. Das heißt, Feuerwehren und Polizeien sind vorbereitet auf überflutete Straßenunterführungen und Keller. Im übrigen Gebiet der Insel wurde wegen Sturm und Regen vorerst bis Dienstag die niedrige Risikostufe Gelb ausgegeben.

In Pont d'Inca, Gemeine Marratxí, wurde an der Kirche eine Sandsteinfigur von einem Blitz getroffen und vollkommen zerstört. Die Skulptur, die einen Engel darstellte, zerbarst und fiel herab. Anwohner berichteten, der Einschlag des Blitzes habe die Glocke zum Läuten gebracht.

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Nach Angaben des Wetteramtes wurden bis zu 8000 Blitze registriert. Viele von ihnen gingen im Norden von Ibiza, über dem Meer sowie im Westen von Mallorca nieder. Das Unwetter erreichte die Insel im Raum Andratx-Calvià und breitete sich dann im Tramuntana-Gebirge sowie im Großraum von Palma aus.

Die Niederschlagsmenge hatte es in sich: In Calvià wurden 48,1 Liter pro Quadratmeter gemessen, in dem Bergdorf Galilea waren es 30. In Palma wurden 27,5 Liter registriert, in Banyalbufar  24,4, und in Establiments 22 Liter pro Quadratmeter.

Der Insel tut der Regen gut. Die lange Trockenheit seit Ostern hatte die Felder ausgelaugt. Bei Waldbränden wurden Ende Juli und Anfang August rund 2800 Hektar Kiefernwald und Buschland vernichtet.

Ungeachtet der Regenfront bleiben die Temperaturen indes relativ hoch. Für Montag werden Höchstwerte bis 26, für Dienstag bis 24 Grad vorhergesagt. Die Tiefstwerte sinken in der Nacht auf 22 Grad, lediglich rund um das Kloster Lluch in den Tramuntana-Bergen fällt das Quecksilber auf 17 Grad.

Die Sonneninsel hatte sich bereits am Sonntag ausschließlich als als "Wolkeninsel" präsentiert. Die Gipfel der Tramuntana-Bergzuges waren allesamt hinter den Wolkenschwaden unsichtbar gewesen.

(Aktualisiert um 14 Uhr. Neu: Eneglsfigur an Kirchturm von Blitz getroffen und zerstört. Anzahl der Blitze und der Niederschlagsmenge)