Die Feuerwehr musste den Brand löschen und ein Übergreifen der Flammen auf das Haus der Nachbarn verhindern. | Foto: Vasil Vasilev

TW
0

Ein deutscher Mallorca-Resident ist wegen Brandstiftung zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann im Januar 2013 die von ihm gemietete Finca in der Urbanisation Bellavista, Gemeindegebiet Llucmajor, angezündet hatte. Dem Deutschen war zuvor ein Räumungsbefehl erteilt worden, nachdem er die Miete schuldig geblieben war.

Das Urteil blieb weit unter der von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafhöhe von 13 Jahren. Die Nebenkläger, die den Immobilieneigentümer vertraten, hatten sogar 15 Jahre wegen schwerer Brandstiftung gefordert, berichtete die spanische MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur efe.

Der Verurteilte muss seinem ehemaligen Vermieter zudem eine Entschädigung in Höhe von rund 100.000 Euro zahlen. Bei dem Brand wurde das Landhaus vollkommen zerstört. Der Deutsche hatte dort zwölf Jahre zur Miete gewohnt.

Im Gerichtsverfahren hatte der Angeklagte erklärt, zu jenem Zeitpunkt in einer tiefen Krise gesteckt zu haben. Arbeitslos und ohne Einkommen habe ihn zusätzlich der Tod seiner Mutter und Schwester belastet. Nachdem er drei bis vier Flaschen Wein getrunken hatte, so die Verteidigung, habe der Mann in einem Moment der "Verblendung" alte Familienfotos mit Benzin überschüttet und angezündet. Dabei sei es zu dem Brand gekommen, ohne dass der Angeklagte dies verhindern konnte. 

Das Gericht erkannte das Geständnis des Mannes, den Brand gelegt zu haben, als strafmildernd an. Als belastetend bewerteten die Richter indes, dass der Verurteilte nichts unternommen hatte, um die Nachbarn zu warnen, als das Haus nachts gegen 4.30 Uhr in Flammen stand, und auch die Feuerwehr nicht um Hilfe gerufen zu haben.