Weil er seine Anlage maximal aufdrehte, muss ein Mann aus Port de Pollença eine Geldstrafe zahlen. | Última hora

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Seit 20 Jahren lebt Tomeu Barceló in seiner kleinen Wohnung in Port de Pollença im Norden Mallorcas. Seinen Geburtstag vor zwei Jahren wird er so schnell nicht vergessen. Zur Feier des Tages legte er am 26. Juni 2016 den 'Messias' von Händel auf, in voller Lautstärke. Danach entgleisten die Ereignisse.

"Ich bestreite nicht, dass die Musik laut war, aber es war klassische Musik, kein Rock, Flamenco oder Techno", sagt der 60-Jährige, der nach eigenen Angaben Probleme mit dem Gehör hat. Doch Nachbarn beschwerten sich, die Polizei rückte an. Barceló empfing die Beamten halbnackt mit den Worten "Verp... euch!"

Wegen Ruhestörung und Beamtenbeleidigung soll er jetzt eine Geldstrafe von 330 Euro zahlen. Für Barceló, der seit zwei Jahren keinen Job hat, eine maßlos übertriebene Reaktion. "Es war sieben Uhr abends. Im Sommer hören hier alle laut Musik", sagt er.

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Die Beamten präsentieren eine etwas andere Version der Geschichte. Barceló habe sich zwischen die Beine gefasst, sie beleidigt, die Musik bis zum Anschlag hochgedreht und die ganze Zeit wie ein Besessener herumgebrüllt.

Wer genau die Polizei informiert hat, ist nicht klar. Barceló verdächtigt eine Nachbarin, mit der er wegen seiner Katzen im Streit liegt. "Sie ist sauer, weil meine Katzen die Blumen in ihrem Garten kaputt machen."

Der 60-Jährige weigert sich, die Geldstrafe zu zahlen. "Ich erhalte nur eine monatliche Unterstützung von 400 Euro", erklärt er. "Wenn ich auf Englisch 'Fuck off' gesagt hätte, wäre nichts passiert", fügt er hinzu. (mais)