Zwei Verdächtige werden in U-Haft gebracht. | Ultima Hora

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Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau in einem Hotel in Cala Rajada im Nordosten von Mallorca hat sich der Vater der 18-Jährigen zu Wort gemeldet. Gegenüber der "Frankfurter Rundschau" äußerte er sich empört und enttäuscht darüber, dass Medien "einem Straftäter die Plattform bieten, um sich schön darzustellen". Gemeint sind damit vielfältige Stimmen aus dem Umfeld des mutmaßlichen Haupttäters, dieser habe "eine solche Tat" wie eine Vergewaltigung gar nicht nötig. Er sei ein guter Fußballer und ein netter Kerl, war zu lesen.

Auf YouTube kursiert den Äußerungen zufolge ein "Solidaritätsaufruf" für den mutmaßlichen Haupttäter Y.. Das Mädchen werde darin als "diese Schlampe" betitelt. "Wir müssen gerade unheimlich viele Tiefschläge einstecken. Ich kann nicht mehr erleiden, dass das Opfer in den Dreck gezogen wird", so der Vater.

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Bei der spanischen Polizei hatten die Männer ausgesagt, dass es sich um einvernehmlichen Sex gehandelt habe. Laut dem Vater war die 18-Jährige mit einer Freundin auf die Insel gereist. Zunächst hätten sich die beiden Frauen auf der anderen Seite der Insel aufgehalten, um zu feiern. Danach seien sie umgezogen in ein günstiges Hotel in Cala Rajada, um ein paar Tage auszuspannen. In dem Ort hätten die Mädchen dann auch die Männer kennengelernt, die später unter dem Verdacht der Gruppenvergewaltigung von der Polizei festgenommen wurden.

Die 18-Jährige habe sich – so der Vater – mit ihrer Freundin in einer Lokalität in dem Ort an einen Vierertisch gesetzt, zwei der Männer hätten an einem benachbarten Tisch Platz genommen und sich zunächst "normal mit den Frauen unterhalten". Die 18-Jährige und ihre Freundin seien nicht betrunken gewesen, sie hätten vielleicht zwei bis drei Cocktails getrunken. Anschließend habe die Gruppe das Hotel der jungen Männer angesteuert, um schwimmen zu gehen. "Der Pool ist dort viel besser", soll der mutmaßliche Haupttäter, der aus dem hessischen Bebra (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) stammen soll, mit Blick auf die Unterkunft der Mädchen behauptet haben. Die anderen Männer der Gruppe habe die 18-Jährige hingegen kaum gekannt. Das spätere Opfer folgte dem jungen Mann dann zum Hotel.

Dort angekommen, soll der junge Mann die 18-Jährige zu seinem Zimmer gelockt haben, indem er vorgab, noch seine Straßenhose wechseln zu wollen und eine Badehose anzuziehen. Als das Mädchen mit ihm das dunkle Zimmer betrat, sei sie sofort gepackt und festgehalten worden. Mindestens ein Mann hätte dort gewartet. Dort soll es dann zu der Gruppenvergewaltigung gekommen sein. Das Mädchen habe in der Dunkelheit kaum etwas erkennen können, doch dort seien die Täter über sie hergefallen.