Geht es nach den Zahlen, ist die Entwicklung der Corona-Krise spanienweit positiv. Ob weitere Lockerungen der strengen Maßnahmen kommen, entscheidet sich am Dienstag. | Archiv Ultima Hora

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Erneut mehr geheilte als infizierte Corona-Patienten

Am Dienstag meldeten die Gesundheitsbehörden zwar elf weitere neue Fälle und zwei weitere Tote, doch als geheilt gelten 30 zusätzliche Personen. Damit gibt es insgesamt 1870 Infektionen und 181 Verstorbene auf den Balearen. Auch spanienweit flacht die Kurve weiter ab.

Mallorca-Politiker wollen mit deutschen Touristikern verhandeln

Mallorcas Tourismusminister Iago Negueruela hat bereits Treffen mit Vertretern von Tui und Jet Tours sowie von Hotelkonzernen vereinbart. Es gehe darum, Mallorca als sicheres Reiseziel anzubieten, hieß es. Die Hochsaison solle so früh wie möglich hochgefahren werden, und das unter Berücksichtigung der Gesundheit und der Sicherheit von Gästen und Einwohnern. Die deutsche Regierung hingegen hält einen Auslandsurlaub in diesem Sommer für unwahrscheinlich.

Noch immer strenge Kontrollen, aber Öffnung von Parks

Die Polizei auf Mallorca kontrolliert die Maßnahmen der am 15. März verhängten Ausgangssperre weiterhin massiv. Im Norden von Mallorca wurden zwei Radfahrer verfolgt, die sich dem Ausgangsverbot widersetzten. Unterdessen werden ab dem 29. April zahlreiche Parks der Insel wieder für Besucher geöffnet. Es gilt weiterhin, Abstand zu halten.

Politiker auf Mallorca und deutsche Promis uneinig über Maßnahmen

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Sprecher der Oppositionsparteien auf den Balearen, PP, Ciudadanos, Vox und Pi, äußerten sich kritisch zum Vorgehen der sozialistischen Parteien in der Corona-Krise. Der rigide Kurs führe dazu, dass die Inseln den Anschluss verlören, weil man sich hier versteckt, heißt es. Die Wirtschaft müsse so bald wie möglich zum Laufen gebracht werden. Auch deutsche Prominente äußerten teils Zustimmung, teils Unverständnis über die Vorgehensweise auf Mallorca.

Zahl der Arbeitslosen schießt in die Höhe

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres waren 78,5 Prozent mehr Menschen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres arbeitslos gemeldet. 111.900 Menschen sind demnach ohne Job. Nicht mitgezählt wurden die Arbeitnehmer, die von Kurzarbeit, sogenannten ERTE-Prozessen, betroffen sind.

Firmen bekommen keine Kredite

Gewerkschaften der Insel erklärten, dass zahlreiche Firmen wegen Liquiditätsproblemen keine Kredite der staatlichen spanischen Förderungsbank ICO bekommen würden. Nur solvente Unternehmen könnten derzeit unterstützt werden, heißt es vom Spanischen Bankenverband (AEB). Weil auch Baufirmen betroffen sind, könnte dies auf lange Sicht zu Problemen führen.

Gewalt unter Männern nimmt zu

Laut Angaben der Polizei sei die Gewalt gegenüber Frauen seit Beginn der Ausgangssperre gesunken, womöglich weil die Betroffenen derzeit eher zögerlich mit einer Anzeige sind. Hingegen sei die Gewalt unter im Haushalt lebenden Männern gestiegen. Eine aktuelle Statistik zeigt außerdem, wie groß der Wohnraum durchschnittlich ist, auf dem die Balearen-Bewohner ihr Dasein während der Ausgangssperre fristen müssen.