Viele Menschen konnten wegen der Coronakrise ihre Miete nicht mehr zahlen. | J. Morey

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Das Anti-Zwangsräumungsbüro in Palma de Mallorca verzeichnet in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen sprunghaften Anstieg der Amtsverfahren wegen ausstehender Mietzahlungen. Ihre Zahl stieg im Vorjahresvergleich um 130 Prozent, nämlich von 244 auf 561.

Seit Beginn der Coronakrise erhöhte sich die Fallzahl besonders stark. Wurden im April und Mai 2019 durchschnittlich 63,5 Fälle pro Monat bearbeitet, waren es im gleichen Zeitraum dieses Jahres 150 pro Monat.

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Mit dem Fortschreiten der Pandemie nahmen auch die Mietbeihilfen des Büros deutlich zu. So wurden im März 11.694 Euro bereitgestellt, davon 5683 Euro für ausstehende Mietzahlungen. Im April wurden 35.802,29 Euro ausgezahlt, davon 32.847,21 Euro für Mietzahlungen. Im Mai waren es 60.141,59 Euro, davon 55.493,10 Euro für Mietrückstände. Im Juni sanken die Beihilfen auf 13.720 Euro.

"Viele Familien hatten seit Beginn des Ausnahmezustands Schwierigkeiten, ihre Miete zu zahlen. Der soziale Notstand ist eine Realität, und wir brauchen schlagkräftige Maßnahmen dagegen", erklärte Neus Truyol, Stadträtin für Wohnraum und Nachhaltigkeit.