Die Stierkampfarena in Alcúdia ist die älteste ihrer Art auf Mallorca. | Amalia Estabén

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In der ältesten Stierkampfarena von Mallorca wird es keine Corridas mehr geben. Satt dessen soll sie in ein soziokulturelles Zentrum umgewandelt werden. Das bestätigte jetzt die Bürgermeisterin der Gemeinde, Bàrbara Rebassa auf Anfrage in einer Gemeinderatssitzung.

Seit Jahren hatte ein Unternehmen den gemeindeeigenen Platz verwaltet. Doch jetzt ist seine Konzession abgelaufen.

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Wie die MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora“ berichtet, soll die Konzession nicht erneut ausgeschrieben werden. Geht es nach Bürgermeisterin Rebassa, soll die Arena künftig als Zentrum für die Aktivitäten von Vereinen und kulturellen Einrichtungen genutzt werden. Wenn möglich, wolle die Gemeinde auch Proberäume für Musiker einrichten.

Die Stierkampfarena von Alcúdia wurde 1892 in der Bastion Sant Ferran errichtet, die Teil der Stadtmauer aus dem 17. Jahrhundert ist. Sie hat 1037 Sitze. Traditionell wurden hier jedes Jahr zwei Stierkämpfe abgehalten. In den letzten Jahren wurden diese Corridas von Anti-Stierkampf-Demonstrationen vor den Toren der Stierkampfarena begleitet.

Gegenwind gibt es aber auch von den Befürwortern des Stierkampfes. Am 12. Oktober hatte die Gemeinde das Schreiben einer Anwaltskanzlei erhalten. Darin, so Rebassa, sei darauf hingewiesen worden, dass die Corrida ein Kulturgut sei und das Gesetz die Gemeinde verpflichte, den Stierkampf beizubehalten. Die Bürgermeisterin wies dies mit dem Argument zurück, dass die Anlage nicht mehr den geltenden Vorschriften entspreche.