Nach Ärger mit Bewohnern eines besetzten Haus in Palma wurde das Gebäude mit Brettern vernagelt. | Archiv Ultima Hora

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Mallorca ist die Baleareninsel, auf der die meisten Häuser besetzt werden. Auf der Insel wiederum ist Palma der Spitzenreiter. Nach Angaben des spanischen Innenministeriums wurden im Jahr 2020 trotz Lockdowns und starker Einschränkungen 325 illegalen Immobilienbesetzungen auf den Balearen registriert. Davon fanden 266 auf Mallorca statt. Zum Vergleich: 2019 drangen sogenannte Okupas auf dem gesamten Archipel in 285 Häuser oder Wohnungen ein.

Wie die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora in Berufung auf die Nationalpolizei meldet, besetzen die Okupas bevorzugt leerstehende Immobilien, die im Besitz von Banken sind. Dies werde als unpersönlicher empfunden, und die Nachbarn neigten bei solchen Hausbesetzungen eher dazu, wegzusehen.

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Die meisten Fälle ereigneten sich in sozial schwachen Bezirken Stadtteilen Palmas wie Son Gotleu, Camp Redó und Pere Garau. Dies bedeute aber nicht, dass nicht auch ein Haus im Villenviertel Son Vida besetzt werden könne, wenngleich dies nicht die Regel sei, zitiert Ultima Hora die Polizei.

In dem meisten Fällen würden Immobilien aus einer Not heraus besetzt, schreibt die Zeitung weiter. Es gebe aber auch Delinquenten, die aus der Besetzung ein Geschäft machten. Sie tauschten die Türschlösser aus und „vermieteten“ die Wohnung dann gegen einen bestimmten Betrag an Dritte weiter. Andere legten eine Marihuanaplantage an, wobei sie das Stromnetz ihrer Nachbarn anzapften.