Die mysteriösen Nadelattacken ereignen sich vor allem auf der Tanzfläche im Nachtleben. | R .D.

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Ein neuer Fahrplan, der Frauen ein sorgloses Ausgehen im Nachtleben garantieren soll – das ist das Ziel der Ministerien für Gleichstellung, Gesundheit und Mobilität der Balearen-Regierung sowie der betroffenen Inselräte, Gemeinden, Stadtverwaltungen und Unternehmen. Ein gemeinsames Vorgehen soll nun potenzielle Täter im Zaum halten – denn in der jüngsten Vergangenheit sind sechs Frauen Opfer von nächtlichen Attacken geworden. Mit Nadeln sollen ihnen K.O-Tropfen gespritzt worden sein, was auf den Balearen Besorgnis erregte.

Die balearische Ministerin für öffentliche Verwaltung und Gleichstellung, Mercedes Garrido, erklärte: "Wir wollen, dass sich Frauen wieder sicher und begleitet fühlen. Es kann nicht sein, dass ein Macho versucht, ihre Freiheit einzuschränken und sie zu verängstigen." Wer sich bedrängt fühle oder den Eindruck habe, Opfer eines solchen Vorgehens geworden zu sein, solle zunächst die Notrufnummer 112 anrufen. Hier würden den Hilfesuchenden dann weitere Schritte erklärt. Beispielsweise können man auch Rat beim "Institut Balear de la Dona" (Frauenbehörde) anfordern, zu einem Arzt gehen oder einen psychologischen Dienst aufzusuchen.

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Bislang konnte weder auf den Balearen noch auf dem spanischen Festland nachgewiesen werden, dass die Nadelattacken in irgendeinem Zusammenhang mit einem chemischen Wirkstoff stehen. Seit Jahren werde jedoch eine ähnliche Taktik bekämpft, bei der den Opfern Substanzen im Alkohol verabreicht werden. Das Stechen von Nadeln selbst gilt schon als Körperverletzung. Auch Infektionskrankheiten wie Hepatitis oder das HI-Virus könnten im schlimmsten Fall auf diese Weise übertragen kann.

Die balearische Gesundheitsministerin Patricia Gómez empfahl Frauen, die bei einem Clubbesuch den Eindruck hätten, das Bewusstsein zu verlieren, dringend rasch nach einem Arzt zu rufen. Auch in anderen Fällen, wenn man mit jemanden aufwacht, den man nicht kennt, beschädigte Kleidung oder unerklärliche Verletzungen hätte, rate sie dazu, sich medizinische Hilfe zu holen. In der Notaufnahme des Krankenhauses könnten Proben entnommen und analysiert werden.