Beim Anblick des brauen Wassers lag der Verdacht nahe, es handle sich um Fäkalwasser. | MM-Leser

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MM-Leser haben eindringlich auf übel riechendes Wasser hingewiesen, das am Strand von Alcúdia nach stärkerem Regen aus einer offenbar defekten Leitung direkt ins Meer gespült wird. Beobachtet wurde dies in der Nähe des SOS-Holzhäuschens 01. Die Rede war von einer "aufgelösten" und "braunen Brühe", die aus einem Bodenloch im Sand des Strandes austrat. Vermutet wurde Fäkalwasser. Die Stelle war zudem von den Behörden mit einem Gitter und Bändern abgesperrt gewesen. Die MM-Leser hatten an der Stelle auch beobachtet: "Kleine Fische tummeln sich vor dem Abwasserrohr zum Fressen der aufgelösten Brühe und Fischreiher fressen die kleinen Fische."

Die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora fragte inzwischen bei der zuständigen Gemeinde Alcúdia nach und fand heraus, dass es sich nicht um Fäkalien handelt. Vielmehr fließt dort bei ergiebigeren Niederschlägen Brackwasser aus Tümpeln oder auch Teichen in Strandnähe ab. In diesen Feuchtgebieten sind zahlreiche Vogelarten heimisch.

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Am bekanntesten ist die Albufera an der Bucht von Alcúdia, ein von langen Kanälen durchzogenes Gebiet, das mit viel Schilf bestanden ist. An der angrenzenden Bucht von Pollença befindet sich die Albufereta. Auch hier nisten hinter dem Strand zahlreiche heimische und vorübergehend anwesende Vögel.

Der Strand von Alcúdia ist die Verlängerung der mehrere Kilometer langen Playa de Muro, hat besonders weißen Sand und endet im Hafen Port d'Alcúdia, wo es viele auch bei Deutschen sehr beliebte Urlaubshotels gibt. Eine weitere bedeutende Brackwassergegend befindet sich rund um den Insel-Flughafen. Um das Gebiet trocken zu legen, wurden im 19. Jahrhundert zahlreiche Wassermühlen gebaut.