Auch rund um Weihnachten und Silvester zieht es Tausende Urlauber nach Mallorca. | M. A. Cañellas

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Es ist ein geballter Drang nach Süden, den man dieser Tage in den feucht-kalten deutschen Landen verspürt: Ungeachtet von Gaskrise und Inflationssorgen hat die Bundesbürger offenbar die weihnachtliche Mallorca-Lust voll und ganz übermannt, und das sicherlich auch wegen der in den vergangenen Tagen bereits wiederholt medial verbreiteten Wetterprognose von 20 Grad am Heiligen Abend und an den Tagen danach. Die Sehnsucht, auf die Insel zu kommen, hat nach Angaben des Luftfahrtexperten Cord Schellenberg auch andere Gründe: Erstens werde deutlich mehr Geld als früher beiseite gelegt, um sich Ferien leisten zu können, die finanziellen Reserven seien daher groß. „Man ist auch bereit, mehr dafür auszugeben als früher.” Parallel dazu werde bei anderen Dingen eiserner als ehedem gespart.

„Außerdem ist die Zahl der Passagiere angestiegen, die vertrautes Terrain einem Fernziel vorziehen”, so der Experte im Gespräch mit MM. Das hänge unmittelbar mit dem Vertrauensverlust in gewisse Weltgegenden während der Corona-Pandemie zusammen. Vor allem Asien, wo es örtlich zeitweise noch immer Corona-Lockdowns gibt, sei ins Hintertreffen geraten. Man höre in Deutschland immer öfter folgende Aussage aus dem Munde von Menschen, die Sehnsucht nach dem Mittelmeer haben, so Schellenberg: „Mallorca ist immer wieder schön.” Früher habe man bezüglich der Insel vor allem einen eher ablehnenden Kommentar zur Kenntnis nehmen müssen: „Ach nein, nicht schon wieder Mallorca!”

Es bestätigt sich laut Schellenberg einmal mehr, dass Mallorca ein „Klassiker mit Zukunft” ist. Ungeachtet des Endes der Corona-Pandemie hält dem Experten zufolge zudem der Trend, zuweilen sehr kurzfristig zu buchen, ungebrochen an. Davon profitiere derzeit vor allem Mallorca, und das aus gutem Grund: Man wolle als Reisender flexibel sein, und könne sich das bei der großen Angebotsauswahl an Mallorca-Flügen an Weihnachten und Silvester ohne Probleme erlauben.

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Angesichts dessen verwundert es nicht, dass zwischen dem 20. und 30. Dezember auf den drei Balearen-Flughäfen mehr Betrieb herrschen wird als im Vergleichszeitraum des letzten Vorpandemie-Jahres 2019: Laut dr Flughafenbtreibergesellschaft Aena wurden 4063 Verbindungen angemeldet, 7,2 Prozent mehr. 2861 davon entfallen auf den Mallorca-Airport, 34,4 Prozent davon sind international Flüge.

Eine der Fluggesellschaften, die für viele Weihnachts- und Silvesterverbindungen verantwortlich zeichnen, ist Eurowings: „In diesem Jahr bieten wir für den Reisezeitraum 22.12. bis 1.1. im Vergleich zum Winter 2019/2020 knapp 20 Prozent mehr Kapazitäten von Deutschland nach Mallorca an”, so das Unternehmen, das die meisten Inselflüge von Deutschland aus anbietet, gegenüber MM. „Die höchste Aufstockung an Flugverbindungen gibt es ab Dortmund, Stuttgart und Berlin.”

Auch der ebenfalls dick im Mallorca-Geschäft befindliche Carrier Ryanair geht an den Festtagen erwartungsgemäß in die Vollen: „In dieser Weihnachtssaison werden wir mehr als 68.000 Flüge zwischen Deutschland und Mallorca anbieten”, so die irische Billigarline gegenüber MM. Zwar gebe es Angebote ab 24,99 Euro, doch die Verfügbarkeit sei begrenzt. Ryanair fliegt von der Insel Flughäfen wie Köln/Bonn, Düsseldorf-Weeze, Karlsruhe/Baden-Baden oder Memmingen an.

Um so billig davon zu kommen, muss man unorthodoxe Zeiten und Tage auswählen – „am frühen Neujahrsmorgen oder dann, wenn Heiligabend gefeiert wird”, so der Luftfahrtexperte Cord Schellenberg. Eurowings sieht ebenfalls Möglichkeiten: „Die Flüge sind bisher sehr gut gebucht, aber es gibt für Kurzentschlossene noch Kapazitäten – auch zu Schnäppchenpreisen unter 100 Euro one way”. Wer in der ersten Januarwoche noch nach Mallorca wolle, finde bei Eurowings sogar noch Preise ab 29,99 Euro.