Nationalpolizisten beim Anti-Drogen-Einsatz auf Mallorca. | Ultima Hora

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Die Karten beim illegalen Drogenhandel werden auf Mallorca offenbar neu gemischt. Nach Informationen von Experten der spanischen Nationalpolizei, die von der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" konsultiert wurden, ist die bislang in dem Geschäft führende und von vielen Gitanos bewohnte Elendssiedlung Son Banya inselweit nicht mehr die Nummer 1. Marokkanische Clans, die vor allem von Inca, Calvià, Manacor und Llucmajor aus operieren, haben den Angaben zufolge die Führung im Drogen-Business übernommen. Die Nordafrikaner kontrollieren vor allem die illegale Einfuhr von Kokain nach Mallorca und zu den Nachbarinseln. Hinzu kommt, dass sie sich sehr gut mit dominikanischen Drogenkriminellen verstünden und auch beste Beziehungen zum holländischen Exportmarkt pflegten.

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In Palma sieht die Sache nach Auskunft der Spezialisten etwas anders aus: Hier wurden die Handelsgebiete für Drogen aufgeteilt. Federführend sind in den Eixample-Vororten und in der Altstadt die Einwohner von Son Banya und dem berüchtigten Problemviertel La Soledat, wo es immer mehr Verkaufsstätten gibt. In der letztgenannten Gegend existieren mehrere durch besonders dicke Metalltüren gesicherte Häuser, die von einem Clan unter der Führung eines gewissen Pablo C. unterhalten werden. Was das Kokain anbelangt, so ist das in Son Banya verkaufte offenbar reiner als das Soledat-Pulver.

An der Playa de Palma und im Problem-"Barrio" Son Gotleu haben den Polizeiangaben zufolge hingegen nicht die Son-Banya-Bewohner das Sagen, sondern afrikanische Clans. Als aufstrebend in der Szene gelten auch Kolumbianer und Dominikaner. Diese kontrollieren den Kokain- und Marihuanaverkauf auf Bestellung an Haustüren.