Statt "ab in den Schnee" hieß es für viele Ausflügler in der Serra de Tramuntana "ab in den Stau". | Lola Olmos

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Ein Lehrstück in menschlichem Verhalten gab es heute auf Mallorca. Die Öffnung mehrerer Straßenabschnitte in der Serra de Tramuntana, die am gestrigen Samstag wegen Schnee und Glätte gesperrt waren, löste am heutigen Sonntag einen Ansturm von Ausflüglern hervor. Zahlreiche Menschen waren mit ihren Autos in die Berge gefahren, um die verschneite Landschaft zu sehen. Die Folge: Der Verkehr brach zusammen.

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Eine der Straßen, auf denen nichts mehr ging, war diejenige von Caimari nach Lluc. Sie war am frühen Sonntagmorgen wieder freigegeben worden. Der Bürgermeister von Escorca, Antoni Solivellas, ordnete die Schließung der Wohnsiedlung Es Guix an, da es seit 8 Uhr morgens keine Parkplätze mehr gab. Ebenso wurden in den Straßen von Son Massip die wenigen verfügbaren Parkplätze an den Seiten der Serra zwischen Coll de sa Batalla und der Abzweigung von sa Calobra gesperrt. Dieser Abschnitt war ebenfalls am frühen Sonntagmorgen für den Verkehr freigegeben worden, damit sich der Autoverkehr nicht auf den Coll de sa Batalla konzentrieren musste. Wegen des großen Andrangs mit folgendem Stau musste die Straße jedoch wieder geschlossen werden. Die Straße nach sa Calobra wurde ebenfalls wieder für den Verkehr freigegeben, aber der Abschnitt zwischen dieser Kreuzung und dem Mirador de ses Barques blieb gesperrt.

Mit diesen Maßnahmen aktivierte die Gemeinde von Escorca ihr Protokoll, um die Zufahrten zu den städtischen Gebieten zu schließen, wenn es keine Parkplätze mehr gibt. Damit konnte sie jedoch nicht verhindern, dass die Autos massenweise in den Straßengräben geparkt wurden und der Verkehr auf den Straßen zusammenbrach. „Wir haben keine Polizei und keine Befugnisse, um diese Lawine zu bewältigen, wir können nur innerhalb der Ortschaften Escorcas handeln, um den Rettungsdiensten die Ankunft zu erleichtern“, zitierte die MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora“ den Bürgermeister der Gemeinde. Eine weitere Folge des massiven Zugangs zur Serra ist, „dass viele Leute mit unangeleinten Hunden kommen, die dies nicht gewohnt sind“. Am gestrigen Samstag habe ein Landwirt aus Escorca eines seiner Schafe aufgefunden, das durch Hundebisse getötet worden war.